GU-Gemeindefusionen: So ist die Stimmung heute
Rebellische Ortsteile ziehen nicht von Seiersberg nach Hitzendorf. / Nach der Fusion: Wie geht es Zettling, Höf-Präbach und Gschnaidt?
Seit Jahren wird verhandelt, nun scheinen die Würfel gefallen. Die Hitzendorfer Ortsteile Mantscha, Mühlriegl und Riederhof werden nicht zu Seiersberg abwandern. Wolfgang Sellitsch, Neos-Gemeinderat und Betreiber der Bürgerinitiative, resigniert: „Wir hatten am Dienstag eine Arbeitsgruppensitzung, und jetzt ist klar: Morgen werden wir im Gemeinderat überstimmt. Die Politik hat die Volksmeinung ausgesessen.“
Sellitsch spielt damit auf die Volksbefragung nach dem Volksrechtegesetz aus dem Jahr 2015 an. Damals stimmten 76 Prozent für eine Zukunft in Seiersberg – bei einer Wahlbeteiligung von 67 Prozent. Hitzendorfs Bürger- meisterin Simone Schmiedtbauer relativiert: „Das war nur eine Willenserforschung.“Nach vielen Gesprächen stellt sie heute fest: „Die Meinungen haben sich geändert. Die meisten möchten nun bei uns in Hitzendorf bleiben.“Wie auch immer die Gemeinderatssitzung am Donnerstag aber ausgeht: „Ich möchte nicht, dass jemand sein Gesicht verliert. Aber ich will die gute Atmosphäre in der Gemeinde auch nicht zerstört sehen.“
Rebellische Kommunen gab es 2015 einige im Bezirk. In Zett- hackl T- Ingrid Baum- fer Zentrum aber um 1,5 Millionen Euro ausgebaut.“Taucher bleibt also kämpferisch: „Wir treten bei der nächsten Wahl an.“
Eher versöhnlichere Töne sind dagegen aus dem Grazer Norden zu vernehmen. Max Höfer, einst streitbarer Bürgermeister von Gschnaidt, ist heute parteiunabhängiges SP-Vorstandsmitglied in Gratwein-Straßengel. Sein Trotz von einst wich positiver Energie: „Es ist ja niemandem geholfen, wenn ich gegen alles bin. Wichtig ist, dass wir eine Einheit bilden. Die Rufbus-Aktion ist das beste Beispiel für diese Zusammenarbeit. Das bringt auch den Gschnaidtern etwas.“