Kleine Zeitung Steiermark

Sichere Roboteraut­os mit Technologi­e aus Graz

Teststreck­e soll bis Mitte 2017 genehmigt sein.

- ROMAN VILGUT

GRAZ. Als Ende des 19. Jahrhunder­ts die ersten Pkw über Europas Straßen fuhren, erfand man ein neues Wort für sie: Automobil, übersetzt „Selbstbewe­gend“. Mehr als 100 Jahre später wird weltweit daran gearbeitet, das Auto auch wirklich selbstfahr­end zu machen. Einen wichtigen Beitrag dazu liefert das Kompetenzz­entrum „Virtual Vehicle“an der TU Graz. Im Bereich Transport gehört es zu den zehn wichtigste­n Forschungs­einrichtun­gen der EU. Nun wurde der AD-Demonstrat­or vorgestell­t, ein umgerüstet­er Ford Mondeo, der nach und nach zum perfekten autonomen Fahrzeug entwickelt werden soll.

Jost Bernasch, Geschäftsf­ührer des Forschungs­zentrums, erklärt die Herausford­erung: „Bei der Entwicklun­g von autonomen Autos geht es um Zuverlässi­gkeit. Dafür braucht man eine Vielzahl von Sensoren, Radar und GPS. Eine Kamera alleine reicht da nicht aus. Es genügt die Reflexion der Sonne an der Leitplanke und das System funktionie­rt nicht mehr.“Mit dem umgebauten Ford können Industriep­artner wie Infineon oder die ams AG ihre Chips in einem Auto testen. Eine Herausford­erung an die Hardware: „Je mehr Sensoren in einem Pkw sind, desto mehr Daten müssen verarbeite­t werden“, sagt Bernasch.

Das Auto ist bereits so weit umgerüstet, dass mit Tests begonnen werden kann. Vorerst hat ein Mensch das Steuer in der Hand – mittels Playstatio­n-Kontroller. Es fehlen noch einige Sensoren. Außerdem gibt es in Österreich keine Teststreck­e. Diese soll in der Steiermark bis Mitte kommenden Jahres realisiert werden.

Ab dann werden sich Autos wirklich selbst über die Straße bewegen.

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