„Auch Gutachter können sich irren“
Unsere Leser warnen davor, den Amokfahrer krankheitsbedingt nicht schwer zu strafen.
Ich kann nicht mehr hören bzw. lesen, wie laut Gutachter der Täter zum Opfer gemacht wird. Meiner Meinung nach hat Alen R. sowohl den Psychiater als auch sein Umfeld in der Haftanstalt Göllersdorf getäuscht, um seiner gerechten, hoffentlich lebenslangen, Haftstrafe zu entgehen. Dass dies möglich ist, hat schon der „Häfnpoet“Jack Unterweger bewiesen. Dieser hat nicht nur bedeutende Personen aus der Kulturszene, sondern auch Psychologen und Psychiater getäuscht. Er wurde als resozialisiert entlassen und hat dann weitere Morde begangen. Weiters erinnere ich mich an einen Mordfall in Kaindorf bei Hartberg, bei dem der Gerichtspsychiater zuerst einen Selbstmord attestiert hatte, bis dann die Mörder der Frau gefasst und verurteilt wurden. Die beiden Beispiele zeigen, dass auch Gutachter sich irren können bzw. täuschen lassen.
Was „Amok“bedeutet
Es handelt sich um eine Amokfahrt, in einem anderen Land wäre ihm ein kurzer Prozess gemacht worden, nicht so in Österreich. Er sollte die Höchststrafe erhalten, die auf dieses Delikt steht. Amok laut Duden: „In einem anfallartigen Affekt- und Verwirrtheitszustand mit Panikstimmung und aggressiver Mordund Angriffslust blindwütig, rasend, zerstörend und tötend. Z. B. Amok laufen, Amok fahren, Amokschütze.“Das war es wohl. Peter Strassers und Günther Eichbergers Einmahnungen gegen eine blindwütige „Rachejustiz“sind für sich genommen durchaus ehrenwert. Jedoch ist der Omnipotenzanspruch der Gerichtspsychiatrie, in die Blackbox „Mensch“hineinzuschauen, fast so anmaßend wie der Chor der Racheengel, der bei solchen Massakern gegen unschuldige Menschen sein subjektiv nachvollziehbares Hosianna singt. Die Schreckensmöglichkeit steht im Raum, dass eine frühzeitige Entlassung des fühllosen Täters wegen eines durchschlagenden Therapieerfolgs den Opfern und deren Anverwandten den letzten Lebensmut auslöscht.
Da gibt es also Emotionen, die ernst zu nehmen sind. Zumal der Eindruck entsteht, dass der Angeklagte jetzt seine Haut retten möchte, nachdem er seine privaten Probleme auf eine schauerliche Weise öffentlich gemacht hat. Und die seit einiger Zeit, man