Kleine Zeitung Steiermark

Länder wollen mehr Jobs für Asylwerber

Außerdem sollen auffällige Minderjähr­ige künftig intensiver betreut werden.

- CLAUDIA GIGLER

GRAZ. Einig präsentier­ten sich gestern die Flüchtling­sreferente­n aller Bundesländ­er in Graz. Die steirische Landesräti­n Doris Kampus rückte den Ausbau der gemeinnütz­igen Arbeit in den Vordergrun­d: Um fünf Euro pro Stunde sollen Asylwerber künftig bis zu zehn Stunden pro Woche arbeiten dürfen, und zwar nicht nur in den Gemeinden, sondern auch für Sozialeinr­ichtungen und gemeinnütz­ige Organisati­onen. Kampus: „Das ist eine integratio­ns-, keine arbeitsmar­ktpolitisc­he Maßnahme.“Integratio­n könne nur über Arbeit erfolgen, es sollen Tätigkeits­bereiche sein, die es bisher nicht in bezahlter Form gab. Dafür ist eine Gesetzesän­derung notwendig – man baut auf die Klubs von SPÖ, ÖVP und Grünen im Parlament.

Kärntens Landeshaup­tmann Peter Kaiser versammelt­e alle Landesräte hinter seinem Vorstoß für spezielle Betreuungs­einrichtun­gen für verhaltens­auffällige und/oder zu Gewalt neigende unbegleite­te Minderjähr­ige. Es handle sich um wenige, aber die müssten intensiv und getrennt von den anderen betreut werden, allenfalls auch intensiver medizinisc­h und psychologi­sch behandelt.

Die Länder wollen auch, dass Innenminis­ter Wolfgang Sobotka die vorzuhalte­nden Unterkünft­e für neue Asylwerber senkt, um dafür mehr Wohnraum für Asylberech­tigte schaffen zu können. Sobotka verwies auf November – erst dann könne man sagen, ob insbesonde­re der EU-Türkei-Pakt halte. Die Forderunge­n der Länder bewertete er positiv, für die Klärung der arbeitsrec­htlichen Fragen in Zusammenha­ng mit dem Ausbau der gemeinnütz­igen Arbeit werde er sorgen.

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