Auf Tuchfühlung mit steirischen Industriellen
Ex-Manager Kern ist auch Wirtschaftsversteher.
sagst du halt im falschen Moment nicht Nein, und dann kannst du das eh nicht mehr selbst entscheiden.“Aber er wolle das ohnedies nur zehn Jahre machen, und überhaupt: „Wenn ich morgen rausfliegen sollte, dann werde ich gebrauchte Autos verkaufen oder sonst was tun. Ich kann meine Familie auch ohne Politik ernähren. Da hat man dann etwas mehr Lockerheit.“Spricht’s und beendet routiniert das Gespräch: „Na ja. Also, ich wünsch’ Ihnen noch eine gute Fahrt!“ WEIZ. Begleitet von LH-Stellvertreter Michael Schickhofer macht der Kanzler Station in Weiz, bei den Brüdern Georg und Christian Knill (KnillGruppe). Georg Knill, Präsident der steirischen Industriellenvereinigung, lud Kern zur Aussprache mit dem IV-Vorstand. Die Themen Ceta, Wertschöpfungsabgabe und Infrastrukturausbau brennen der Wirtschaft unter den Nägeln. Kern blieb diplomatisch: Gegen den Freihandelsteil von Ceta habe er nichts, aber ein Ja dazu gebe es nur, wenn Investitionsschutz, Polit-Einfluss auf die Daseinsvorsorge sowie Sozial- und Umweltstandards „genauso ernst genommen werden wie die kommerziellen Aspekte“. Die Wertschöpfungsabgabe könne Lohnnebenkosten nur ersetzen, nicht sie erhöhen. Und die Steirer-Forderung nach Ausbau der Schoberstrecke sei realistisch, wenn die EU den langfristigen staatlichen Geldfluss dorthin erleichtere.