Briefwahl nicht mehr zeitgemäß
Unsere Leser sprechen sich für die Möglichkeit des E-Votings aus, in anderen Ländern funktioniere das Wählen via Internet doch auch schon.
Den Vorstoß in Richtung EVoting finde ich durchaus interessant. Wir sollten hier die Möglichkeiten nutzen, die heute das Internet bietet. Wem dies zu unsicher ist, der kann ja weiterhin ins Wahllokal gehen. Aber: Die Briefwahl ist meiner Meinung nach ein völlig veraltetes System. E-Voting wäre in diesem Sinne eine zeitgemäße Weiterentwicklung. Es ist nicht einzusehen, dass man das Internet für alles Mögliche nutzen kann, zum Beispiel für Bank- und Börsengeschäfte – aber nicht bei einer Wahl? Natürlich gab es auch im Bereich Online-Banking lange Zeit große Skepsis. Diese verschwand aber immer mehr mit der heutzutage problemlosen Nutzung. Nicht anders wäre es mit E-Voting. Hundertprozentige Sicherheit gibt es natürlich bei keiner Wahlform und wie die Vorgänge rund um die Bundespräsidentenwahl gezeigt haben, schon gar nicht bei der Briefwahl.
Es gibt daher keinen Grund, nicht auch das Wählen per Internet zu ermöglichen. Ein erster Schritt wäre, das E-Voting für die Auslandsösterreicher zu ermöglichen. Das würde die Wahlbeteiligung dort sicher deutlich erhöhen.
Digitalisierung der Welt
Auch wenn klar ist, dass ein mögliches Online-Votum den grundlegenden Anforderungen unseres Wahlrechts (Anonymisierung, Verschlüsselung, Kontrolle) gerecht werden muss und eine Herr Schneyder bezeichnet die AfD als „Anstalt für Denkfaule“oder „Abtritt für Demokraten“. Aus letzten Umfragen geht hervor, dass die AfD bei bundesweiten Wahlen mit 14 Prozent rechnen könnte. Nach Schneyder sind diese Menschen, gelinde gesagt, nicht besonders gescheit, antidemokratisch oder im schlimmsten Fall Nazis. Viele Menschen in Deutschland wollen eine Alternative zur „SED“. Das heißt zur „Sozialdemokratischen Einheitspartei Deutschlands“, bestehend aus CDU, SPD, Grünen, Linken und FDP. Da sich FPÖ und AfD kaum unterscheiden, trifft die Analyse von Schneyder auch die Wähler der FPÖ. Dies offen zu publizieren, getraute sich der Autor offenbar nicht. Bertolt Brecht, sicherlich kein Rechtspopulist, schrieb anlässlich des Arbeiteraufstandes 1953 in der DDR: „Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählt ein anderes?