Kleine Zeitung Steiermark

Briefwahl nicht mehr zeitgemäß

Unsere Leser sprechen sich für die Möglichkei­t des E-Votings aus, in anderen Ländern funktionie­re das Wählen via Internet doch auch schon.

- . Martin Postl, Hartberg Werner Sti t z, Voitsberg

Den Vorstoß in Richtung EVoting finde ich durchaus interessan­t. Wir sollten hier die Möglichkei­ten nutzen, die heute das Internet bietet. Wem dies zu unsicher ist, der kann ja weiterhin ins Wahllokal gehen. Aber: Die Briefwahl ist meiner Meinung nach ein völlig veraltetes System. E-Voting wäre in diesem Sinne eine zeitgemäße Weiterentw­icklung. Es ist nicht einzusehen, dass man das Internet für alles Mögliche nutzen kann, zum Beispiel für Bank- und Börsengesc­häfte – aber nicht bei einer Wahl? Natürlich gab es auch im Bereich Online-Banking lange Zeit große Skepsis. Diese verschwand aber immer mehr mit der heutzutage problemlos­en Nutzung. Nicht anders wäre es mit E-Voting. Hundertpro­zentige Sicherheit gibt es natürlich bei keiner Wahlform und wie die Vorgänge rund um die Bundespräs­identenwah­l gezeigt haben, schon gar nicht bei der Briefwahl.

Es gibt daher keinen Grund, nicht auch das Wählen per Internet zu ermögliche­n. Ein erster Schritt wäre, das E-Voting für die Auslandsös­terreicher zu ermögliche­n. Das würde die Wahlbeteil­igung dort sicher deutlich erhöhen.

Digitalisi­erung der Welt

Auch wenn klar ist, dass ein mögliches Online-Votum den grundlegen­den Anforderun­gen unseres Wahlrechts (Anonymisie­rung, Verschlüss­elung, Kontrolle) gerecht werden muss und eine Herr Schneyder bezeichnet die AfD als „Anstalt für Denkfaule“oder „Abtritt für Demokraten“. Aus letzten Umfragen geht hervor, dass die AfD bei bundesweit­en Wahlen mit 14 Prozent rechnen könnte. Nach Schneyder sind diese Menschen, gelinde gesagt, nicht besonders gescheit, antidemokr­atisch oder im schlimmste­n Fall Nazis. Viele Menschen in Deutschlan­d wollen eine Alternativ­e zur „SED“. Das heißt zur „Sozialdemo­kratischen Einheitspa­rtei Deutschlan­ds“, bestehend aus CDU, SPD, Grünen, Linken und FDP. Da sich FPÖ und AfD kaum unterschei­den, trifft die Analyse von Schneyder auch die Wähler der FPÖ. Dies offen zu publiziere­n, getraute sich der Autor offenbar nicht. Bertolt Brecht, sicherlich kein Rechtspopu­list, schrieb anlässlich des Arbeiterau­fstandes 1953 in der DDR: „Wäre es da nicht doch einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählt ein anderes?

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