Englands Fußball im Korruptionssumpf
Nach Entlassung von Englands Teamchef Allardyce droht sich Skandal auszuweiten.
LONDON. Eigentlich hätte er den englischen Fußball retten sollen. Nach dem Achtelfinal-Aus gegen Island bei der Europameisterschaft übernahm Sam Allardyce das Ruder des schwankenden Schiffes, um es wieder auf Erfolgskurs zu bringen. 67 Tage und ein Spiel später ist aber klar: Englands Fußball ist um eine weitere peinliche Story reicher. Allardyce ist nicht mehr Teamchef. Heimliche Aufnahmen brachten ihn zu Fall. Und die Affäre ist offenbar noch lange nicht ausgestanden, denn laut dem „Telegraph“sollen acht weitere aktuelle und ehemalige Premier-League-Trainer den verdeckten Reportern in die Falle gegangen sein.
„Ich erkenne an, dass ich etwas gesagt habe, was für andere peinlich ist.“So hörte sich das Geständnis von Allardyce gegenüber den Verantwortlichen des englischen Fußballverbandes (FA) an. Ein Bericht des „Daily Telegraph“brachte ihn ins Wanken: Er traf sich mit verdeckt recherchierenden Journalisten. Im Glauben, er spreche mit Vertretern eines ostasiati- schen Unternehmens, gab er ihnen Tipps, wie die Regeln des englischen Verbandes zum Besitz von Transferrechten umgangen werden können. Der Hintergrund: Seit 2008 ist es Investoren in England verboten, sich einen Anteil an künftigen Transfersummen zu sichern. 2015 führte auch der Weltverband FIFA dieses Verbot ein. Zum Verhängnis wurde Allardyce, dass die Journalisten heimlich filmten und der „Daily Telegraph“einen Videoausschnitt veröffentlichte. Darin erklärt Allardyce, dass die Umged“
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„kein Problem“sei. en Bis der Verband verdeckten Reportern einen Nachfolger
gefunden hat, übernimmt U21-Teamchef Gareth Southgate interimistisch für die WM-Qualifikation gegen Malta und Slowenien.
Hinsichtlich der weiteren betroffenen Trainer kündigte der „Telegraph“für die kommenden Tage enthüllende Details an. Ein Co-Trainer soll dabei direkt Schmiergeld entgegengenommen haben. Ein Skandal großen Ausmaßes nimmt bedrohliche Formen an.