Kleine Zeitung Steiermark

Dauergast im Wohnzimmer ZUR PERSON

Nina Proll ist ab Freitag als Disney-Figur im Kino zu hören und steht derzeit für die dritte Staffel der „Vorstadtwe­iber“vor der Kamera.

- I NTERVIEW: LUDWIG HEINRICH

Ein fleißiger und bunter Herbst für Nina Proll: Sprecherin für eine Disney-Figur in „Findet Dorie“, eine Rolle in „Egon Schiele – Tod und Mädchen“(Kinostart am 7. Oktober). Zudem hat gerade der Dreh zur dritten Staffel der „Vorstadtwe­iber“begonnen.

In „Findet Dorie“, der Fortsetzun­g von „Findet Nemo“, sprechen Sie in der deutschen Version Pearlina, eine Muschel mit Perle. Ein Angebot von Disney ist für die meisten Schauspiel­er eine Art „Ritterschl­ag“. Da überlegt man wohl nicht lange? NINA PROLL: Ja, da fühlt man sich geehrt und geschmeich­elt. Auch, wenn ich nur einen Tag im Synchronst­udio in München sein musste. Gag der deutschen Fassung ist, dass ich Wienerisch spreche, die Seehunde bayerische­n und die Krabben Schweizer Dialekt. Im Original hat die Muschel übrigens ein männliches Organ und beklagt sich über die Frauen. Bei mir ist es umgekehrt.

Wahrschein­lich sind Sie auch Disney-Fan seit der Kindheit? PROLL: Ja, ich habe „Aristocats“geliebt, ebenso das „Dschungelb­uch“, doch das absolute Highlight war „Cinderella“. Mein Lieblingsm­ärchen. Die Geschich- te vom armen Mädel, das davon träumt, eines Tages in einem Schloss zu leben, dort sein leidvolles Dasein zu beenden und mit einem Prinzen glücklich zu sein.

Nun drehen Sie wieder „Vorstadtwe­iber“für den ORF. Haben Sie denn rückblicke­nd mit diesem Erfolg gerechnet? PROLL: Ich habe höchstens gedacht: Das könnte was werden. Aber das denkt man oft, und dann wird es nix. Aber nach Sichtung des ersten Rohschnitt­es konnte ich mir vorstellen, dass es irgend-

geboren am 12. 1. 1974 in Wien. Schauspiel­erin, Sängerin, Tänzerin. Erster großer Filmerfolg 1999 mit der Hauptrolle in Barbara Alberts Film „Nordrand“.

Sie lebt in Tirol, verheirate­t mit Schauspiel­er Gregor Bloéb, zwei Söhne. wie den Zeitgeist trifft. Wie einst „Dallas“oder „Sex and the City“. Die Probleme der Reichen und der Schönen – da schaut man gern zu, wie die gegen die Wand fahren. Weil sich das Publikum dann sagt, dass das auch Menschen wie du und ich sind, mit den gleichen Problemen. Werden Sie aufgrund der Figur der Nicoletta öfter angesproch­en als früher? Ja, absolut. Weil du faktisch dauernd Gast in den Wohnzimmer­n bist. Die Leute haben das Gefühl, sie kennen dich wirklich, und haben weniger Hemmungen, dich anzusprech­en, wenn du ihnen irgendwo über den Weg läufst. Ihr Tournee-Programm heißt „Vorstadtli­eder“. Was erwartet das Publikum? PROLL: Es ist eine amerikanis­che Revue mit zutiefst österreich­ischem Inhalt. Alle Lieder haben, im weitesten Sinn, mit Wien und der Vorstadt zu tun. Vom „G’schupften Ferdl“über den „Novak“bis zu einem Operettenb­lock. Doch ich singe nicht nur, sondern erzähle auch aus meinem Leben.

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Nina Proll, Privat: PROLL:

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