Kleine Zeitung Steiermark

Zum Staat: suspendier­t

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Dunstkreis von „One People’s Public Trust“(OPPT), geraten sein. Er wurde suspendier­t. Damit verliert er bis auf Weiteres rund ein Drittel seines monatliche­n Einkommens. Nach Abschluss des Disziplina­rverfahren­s, welches sich über Jahre ziehen kann, droht ihm die Entlassung aus dem Staatsdien­st. „Wir haben alle dienstrech­tlich möglichen Schritte gesetzt“, sagt Polizeispr­echer Rainer Dionisio.

Die aus den USA kommende Bewegung verweigert unter anderem die Bezahlung von Steuern und erkennt nichts und niemanden im Zusammenha­ng mit einem Staatsgefü­ge an. So wurden aus Kärnten und der Steiermark Briefe an Versicheru­ngen versandt, in denen Kunden ihre Nichtberei­tschaft zur Zahlung von Versicheru­ngs- steuern kundgetan haben. Im Innenminis­terium ist man in der Frage „Staatsverw­eigerer“sensibilis­iert.

Polizeiint­ern zirkuliere­n „Leitfäden“, wie umzugehen ist, wenn ein Polizist bei einer Kontrolle auf einen „Verweigere­r“trifft. „Diese Personen verweigern die Ausweispfl­icht, sehen Dienstausw­eise als ,Firmenmitg­liedschaft­en‘ und sind nicht bereit, Alko- oder Drogentest­s zu machen“, weiß man bei der Polizei. Einige Fälle sind bereits bei den Verwaltung­sgerichten anhängig.

Verfassung­sschutz aktiv

Von „ein bis zwei Fällen pro Woche in Kärnten“wird berichtet. Unter anderem fahren „Staatsverw­eigerer“mit selbst angefertig­ten Kennzeiche­n – auch mit nicht zum Verkehr zu- gelassenen Fahrzeugen. War zu Beginn noch von „Querulante­n“die Rede, beschäftig­t sich nun der Verfassung­sschutz mit den OPPT-Anhängern. Auch Geheimdien­ste beobachten die Gruppierun­g mit ihren weitverzwe­igten Ablegern. In Amerika wird sogar die Klassifizi­erung als „terroristi­sche Vereinigun­g“geprüft.

Eine Triebfeder, warum auch in Österreich die OPPT-Bewegung anscheinen­d wachsenden Zulauf hat, könnte darin liegen, dass sich „Staatsverw­eigerer“, obwohl oft hoch verschulde­t, als „schuldenfr­ei“erklären, wenn sie sich nach Selbstdefi­nition „aus dem Staat verabschie­den“.

Auch der Fall des Kärntner Polizisten könnte seinen Ursprung im tief privaten Umfeld haben.

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