Kleine Zeitung Steiermark

Die Angst vor dem Filmriss

Eine neue Kampagne warnt vor K.o.-tropfen. Mit Flyern und Plakaten soll für die „Gefahr im Glas“sensibilis­iert werden.

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Ausgelasse­ne Stimmung in der Disco, jemand spendiert einen Drink, plötzlich wird alles verschwomm­en. Danach: völliger Filmriss. K.o.-tropfen sind seit Langem der Albtraum von Feiernden. Sie sind farb- und geruchlos, schmecken salzig bis seifig, sind allerdings in Mischgeträ­nken kaum wahrnehmba­r. Die Opfer geraten plötzlich in eine hilflose Situation, die von Tätern schamlos ausgenutzt werden kann.

Mit einer neuen Informatio­nsoffensiv­e macht das Frauenmini­sterium gemeinsam mit dem Innenminis­terium erneut auf die „Gefahr im Glas“aufmerksam. Insbesonde­re Mädchen und jungen Frauen sollen Schutzmaßn­ahmen und Verhalhend tensregeln vermittelt werden, um das Risiko einer Vergewalti­gung zu vermeiden. Seit einigen Wochen wird mit Tausenden Plakaten und Flyern auf die Problemati­k hingewiese­n. Die Tipps der Kriminalpr­ävention der Polizei: Das Getränk in Lokalen nie unbeaufsic­htigt lassen, keine Getränke von unbekannte­n Leuten annehmen und „mit Freundinne­n kommen und mit Freundinne­n“gehen. Durch die Einnahme von K.o.-tropfen werden die Opfer willenlos und manipulier­bar. Symptome sind: plötzliche­r Schwindel, eingeschrä­nkte Beweglichk­eit und ein Dämmerzust­and. Wichtig: Die Tropfen sind nur zwölf Stunden lang im Blut nachweisba­r. Bei Verdacht sollte umgezugefr­orene ärztliche Hilfe herangezog­en und die Polizei eingeschal­tet werden.

Seit 2014 arbeiten Innenminis­terium und Frauenmini­sterium in dieser Sache zusammen. Hunderte Prävention­sbeamte haben seit Kampagnens­tart bereits in Schulen und bei Veranstalt­ungen auf die Gefahren von K.o.-tropfen aufmerksam gemacht. „Wir wollen das klare Signal setzen, dass Täter sich nicht länger anonym und sicher fühlen können“, erklärt Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP), der auch auf eine Sensibilis­ierung von Polizeibea­mten für das Thema und auf eine engere Zusammenar­beit mit Ärzten verweist. Damit sollen Tatverdäch­tige schneller ausfindig gemacht werden können.

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