„Die deutsche Lösung ist nur gerecht“
Unsere Leser verstehen die Aufregung um die Einführung der deutschen Maut nicht.
SO DENKEN SIE DARÜBER
„Leitartikel: Die vertuschte Maut“und „Kommission: Pkw-maut ist keine Diskriminierung“, 5. 1.
Wenn jetzt die Deutschen sagen, dass sie Teile der Finanzierung auf ein Mautsystem umstellen und auch von Ausländern Geld wollen, dafür den eigenen Leuten entgegenkommen, damit diese nicht doppelt bezahlen, dann ist das nur fair. Dass diese Überlegungen ein österreichischer Minister nicht verstehen kann, ist auch klar. Denn dieses Denkmuster gibt’s bei unseren Politikern nicht. Eine für den Autofahrer aufkommensneutrale Umschichtung von Steuern und Abgaben ist denkunmöglich.
Herr Leichtfried, nehmen Sie sich doch ein Beispiel an den deutschen Politikern, anstatt Steuergeld für unnötige Aktionen aus populistischen Gründen zu verheizen. Bemühen Sie sich, bei uns positiv zu wirken.
Mag. Helmut Mayr, Villach
Deutsche Zahlmeister
2017 gibt es das 20-Jahr-jubiläum der Autobahnmaut in Österreich. Zwei Jahrzehnte, in denen unsere lieben deutschen Gäste für die Nutzung der Autobahn hierzulande gezahlt haben, wir umgekehrt aber keinen Cent für das Fahren auf deutschen Autobahnen. Wer jetzt aufheult, versteht Gerechtigkeit und ihre Bedeutung nicht. Die deutsche Lösung kommt vielleicht 20 Jahre zu spät, aber sie ist in ihrer Gestaltung logisch, gerecht und eine späte Versöhnung mit dem deutschen Autofahrervolk, das genug einseitig im Ausland Zahlmeister war.
Reinhard Bimashofer, Millstatt
Machen wir dasselbe
Was bringt die ganze Diskussion über die Benachteiligung der Ausländer, wenn sie nun Maut in Deutschland bezahlen müssen? Ich würde sagen, die Deutschen sind uns wieder einmal einen Schritt voraus. Machen wir doch dasselbe. Ich würde sagen, rauf mit den Mautgebühren – wenn man denkt, was wir Österreicher in Slowenien oder Italien zahlen dürfen – und alle Fahrzeuge, die in Österreich angemeldet sind, bekommen die Maut im Zuge des Steuerausgleichs ersetzt. Manchmal habe ich den Eindruck, der Staat Österreich muss Geld haben, von dem offenbar keiner etwas weiß. Und die Eu-gleichheitsstellung gibt es schon lange nicht mehr oder hat es nie gegeben. Man denke an die Diskussionen über Flüchtlingsquoten oder Transferzahlungen. Da macht auch jedes Land, was es will, und hält sich nicht ans Euabkommen.
Also Schluss mit der Debatte, führen wir doch auch die Maut ein. Österreich ist nebenbei ein Transitland, das jeder billigst nützt, wenn er ans Meer fährt.
Alfred Kügerl, Graz
Und Drogen?
LB „Alles, was verboten ist, ist für die Jugend noch viel interessanter“, 5. 1. Da wird argumentiert, dass Wahlberechtigten unter 18 Jahlange ren das Rauchen nicht verboten werden darf. Warum verbietet man dann gleich allen Wahlberechtigten die Drogen?
Hans Steiner, Pertlstein
Kleingedrucktes lesen
„Von Lawine mitgerissen, Mann starb“, 1. 1. Aus tragischem Anlass werden wieder die verschiedenen Kommentare zu diesem überraschenden Unfall abgegeben. Überraschend deshalb, weil die Lawinenwarnstufe mit zwei sehr gering ist und im Gelände sehr wenig Schnee liegt. Es wird empfohlen, auch das „Kleingedruckte“im Lawinenlagebericht zu lesen. Es wäre sehr unfair, auf Kosten des Lawinenopfers auf die Fehlersuche zu gehen und diesem vielleicht ein Fehlverhalten zuzuschreiben. Dieser Unfall könnte jedem erfahrenen Tourengeher passieren, der sich auf die Suche nach fahrbarem Schnee begibt. Es bestehen für diesen Winter leider zu viele negative Parameter zur Lawinenbildung: Wenig Schnee, eine lange Kälteperiode hat Reif und Schwimmschnee entstehen lassen, der Starkwind hat es leicht, Schnee in Mulden und Rinnen zu verfrachten. Auch das bedauernswerte Lawinenopfer wollte nicht über „Stock und Stein“springen, sondern ein paar zusammenhängende Tiefschneeschwünge machen. Der nächste Neuschneeschub bringt nun eine echte Verschärfung der Lawinengefahr. Es stellt sich die Frage, wie viele Skisportler werden diese „Lawinenzeit“wieder unterschätzen? Klaus Hoi, Öblarn