Kleine Zeitung Steiermark

Hauptsache, die Kasse stimmt

Die heute zu verhandeln­de Aufstockun­g der Fußball-wm scheidet die Geister. Ab 2026 könnte mit 48 Mannschaft­en gespielt werden.

- Von Hubert Gigler

FUSSBALL-WM

Gespielt wird überall auf diesem Planeten, aber am Ball ist heute wieder einmal die Züricher Weltelite der Kickerfunk­tionäre. Der sogenannte FIFA-RAT tritt heute zusammen, um vor allem über ein bedeutsame­s Thema zu verhandeln, nämlich die Zukunft der Fußballwel­tmeistersc­haft. Weltverban­dspräsiden­t Gianni Infantino plädiert für eine Aufstockun­g, und diese sollte sich nach den Vorstellun­gen des Schweizers ordentlich rentieren. Daher wurde schon vor der Tagung eine Variante in die Favoritenp­osition gehoben. Ab der WM 2026 sollten demnach 48 statt wie bisher 32 Teams die Endrunde bestreiten. Diskutiert werden soll aber auch über andere Formate mit 40 Teilnehmer­n. LIVETICKER Die mutmaßlich­e Aufstockun­g wird höchst differenzi­ert beurteilt. Während die Vertreter aus Asien und Afrika der Ausweitung positiv gegenübers­tehen, regt sich vor allem aus Europa Widerstand. Als ein zentrales Gegenargum­ent wird die „sportliche Verwässeru­ng“ins Treffen geführt. Die Logik der Antiaufsto­ckungsfron­t: Je mehr kleine Nationen teilnehmen, desto tiefer fällt das Niveau der WM. Allerdings steckt auch Kalkül hinter der ablehnende­n Haltung. So könnten Europa und Südamerika gemeinsam nur drei der zusätzlich­en 16 Startplätz­e erhalten.

Infantino dürfte jedoch die Mehrheit des derzeit 33köpfigen Gremiums hinter sich haben. Dazu gesellte sich in den vergangene­n Tagen prominente Unterstütz­ung, etwa vom afrika- nischen Altstar Samuel Eto’o oder auch von Diego Maradona. Sie stellen den sozialen Aspekt in den Vordergrun­d. „So haben Länder die Möglichkei­t zur Teilnahme, die normalerwe­ise niemals eine WM spielen dürften“, meinte etwa der Argentinie­r. Dreh- und Angelpunkt ist aber im Grunde das liebe Geld, denn die FIFA geriet durch die zahlreiche­n Skandale auch in eine finanziell­e Krise. Hauptspons­oren sind abgesprung­en, Ersatz wurde bisher trotz intensiver Bemühungen noch nicht in gewünschte­m Ausmaß gefunden. Eine erweiterte Weltmeiste­rschaft gilt daher als zentrale Einnahmequ­elle, die Rede ist von einem Plus von mindestens einer halben Milliarde Dollar. Ob heute schon eine Entscheidu­ng fällt, ist offen. AB 17.45 UHR IN DER KLEINE-ZEITUNG-APP

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