Kleine Zeitung Steiermark

Reverenz an einen Großen des Landes

Das Land nahm in einer berührende­n ökumenisch­en Feier Abschied von Altlandesh­auptmann Josef Krainer.

- Von Ernst Sittinger und Thomas Rossacher

REPORTAGE. m Ende, nach fast zwei Stunden Begräbnisz­eremonie, hallt ein schlichter Satz durchs Kirchensch­iff: „Wir haben ihn gern gehabt“, sagt Hermann Schützenhö­fer. Und setzt nach einer kleinen Pause mit erstickend­er Stimme nach: „Er war ein edler Mensch. Leb wohl, du gute und treue Seele.“

Die Betroffenh­eit ist allseitig und in diesem Moment beinahe mit Händen zu greifen in der voll besetzten Kirche Graz-st. Veit. Nur langsam lösen sich die Menschen aus der im Raum stehenden Stille. Es folgt, in der beginnende­n Dämmerung, der kurze Weg zum offenen Grab des Josef Krainer, das seit Stunden weithin von farbenpräc­htigen Kränzen gesäumt wird.

Es war, das darf man sagen, eine würdige Abschiedsf­eier. Sie war getragen von feierliche­m Ernst, von tiefer Dankbarkei­t, aber auch von Zuversicht. Krainer, Landeshaup­tmann von 1980 bis 1996, war ein gläubiger Christ. „In den österliche­n Glauben hinein ist er gestorben“, sagt der Theologiep­rofessor Philipp Harnoncour­t, der auf testamenta­risch verfügten Wunsch seines Jugendfreu­ndes Krainer die Predigt hält. chon eine Stunde vor Beginn des Gottesdien­stes haben sich Hunderte Menschen an der Bahre des großen Politikers versammelt – frühere Regierungs­kollegen, politische Zöglinge des Verstorben­en, dazu die Nachfolger im Amt, Waltraud Klasnic und Franz Voves. Neben Schützenhö­fer sitzt Ar-

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In tiefer Trauer verabschie­deten sich Freunde und Bewunderer am Sarg LAND STEIERMARK/ CHRISTIAN JUNGWIRTH (4)

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