Kleine Zeitung Steiermark

Kommissar Bienzle ist für immer verstummt

Er prägte den „Tatort“durch schwäbisch­e Lakonie: Dietzwerne­r Steck alias Bienzle starb im Alter von 80 Jahren.

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NACHRUF

Schrieb als Kommissar Bienzle „Tatortgesc­hichte“: Dietzwerne­r Steck (80) ORF r schätzte optische Markenzeic­hen, vor allem den stets etwas schlapp sitzenden Hut und den Trenchcoat, aber er bereichert­e die „Tatort“krimireihe auch durch seine Lakonie und Gelassenhe­it.

Rund eineinhalb Jahrzehnte lang ermittelte Dietz-werner Steck (Beiname: „der schwäbisch­e Columbo“) als zuweilen recht mürrischer, aber stets liebenswer­ter Kommissar Bienzle im Raum Stuttgart, ehe er im Jahr 2007, nach 25 Auftritten, eher unfreiwill­ig den Hut nehmen musste. Mehr Action wurde gefordert, ein Anliegen, welches vom Langzeiter­mittler in ungewohnt schroffer Tonart kommentier­t wurde.

Nach dem „Tatort“-aus spielte Steck, der als langjährig­es Ensemblemi­tglied beim Staatsthea­ter Stuttgart auch etliche Bühnenauft­ritte absolviert­e, in Serien wie „Ein Fall für B.A.R.Z.“. Seine letzte Fernsehrol­le hatte er im Jahr 2012 in der Komödie „Die Kirche bleibt im Dorf “.

Die letzten zweieinhal­b Jahre seines Lebens verbrachte Steck, der stets als südwestdeu­tscher „Brummbär“galt, in einem Pflegeheim. Nach einem Schlaganfa­ll und zwei Oberschenk­elhalsbrüc­hen sollte der Schauspiel­er dort eigentlich nur vorübergeh­end gepflegt werden, verließ das Heim allerdings nie mehr.

Wie seine Ehefrau Hanna der Deutschen Presseagen­tur mitteilte, starb ihr Mann bereits am 31. Dezember im Alter von 80 Jahren. So still und leise also, wie es wohl auch Ernst Bienzle getan hätte.

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