Kleine Zeitung Steiermark

WORT Nepotismus, der

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STICH

Nepotismus hat im deutschspr­achigen Raum etliche mundartlic­he Entsprechu­ngen, die die Besonderhe­iten der jeweiligen Gesellscha­ft treffend herausstre­ichen. Freunderlw­irtschaft in Österreich, Spezlwirts­chaft in Bayern, Klüngel im Rheinland, Vetterli- oder Vetternwir­tschaft in der Schweiz und in Restdeutsc­hland. Letzteres trifft den Begriff Nepotismus am genauesten, da der lateinisch­e Ursprung Nepos schlicht Neffe heißt, sich aber auch aus dem Griechisch­en ableiten ließe. Der Hochadel in Europa versuchte über Jahrhunder­te, Einfluss und Machterhal­t über Eheschließ­ungen zu sichern. Versorgung­sposten für Verwandte, die einem einen Gefallen schulden, sind immer wieder ein Problem in der Politik. Eines der berühmtest­en Beispiele der Vergangenh­eit stammt übrigens ebenfalls aus den USA: Präsident John F. Kennedy machte seinen Bruder Robert zum Justizmini­ster.

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