Aufruf zu mehr Zivilcourage
Innenminister Sobotka plädiert für ein Melden und Eingreifen bei Sexattacken, wie es sie zu Silvester in Innsbruck gab.
Vor allem im Eindruck der zahlreichen sexuellen Übergriffe auf Frauen in der Innsbrucker Silvesternacht warb nun Innenminister Wolfgang Sobotka vor dem Ministerrat für mehr Zivilcourage. Der Övp-politiker appellierte an die Bürger im Land, dass man eingreifen solle, wenn solche Vergehen registriert würden.
Was die Aufklärung der Übergriffe in Innsbruck angeht, merkte der Minister an, dass nur eine Frau sich sofort an die Polizei gewandt habe. Er wolle jetzt Betroffenen Mut machen, prompt zum Telefon zu greifen und entsprechende Vorfälle zu melden. Grundsätzlich plädierte Sobotka dafür, im öffentlichen Raum verstärkt darauf zu achten, dass für Frauen keine Angsträume entstehen. Sensibilisierungskampagnen seien nötig. Kritik an seinen Aussagen folgte prompt von der FPÖ: „Sicherheit und Normalität werden wir in Österreich erst dann wieder erreichen, wenn von der Bundesregierung endlich eine klare und konsequente Sicherheitspolitik gemacht wird“, so Fpö-generalsekretär Herbert Kickl. Sobotkas Werben für Zivilcourage sei „lieb, aber leider Themenverfehlung“, ließ er dazu wissen. Nach den Übergriffen in der Tiroler Landeshauptstadt waren zunächst sechs Afghanen ausgeforscht worden, gestern meldeten sich dann zwei weitere Tatverdächtige bei der Polizei: Bei ihnen handelt es sich um einen Syrer (19) und einen Iraker (30). Nur einer der Beschuldigten – sie sind auf freiem Fuß – zeigt sich geständig, alle anderen streiten die Taten ab. „Sie rechtfertigen sich damit, sich nicht erinnern zu können“, sagt die Polizei. Alle Männer halten sich im Rahmen eines Asylverfahrens in Österreich auf. Den Denkzettel zum Bericht finden Sie auf Seite 11