So bleiben die Thermen flüssig
Weihnachten in der Sauna, Silvester im Bademantel: Oststeirische Thermen schlossen 2016 mit fünf Prozent plus ab. Seit 20 Jahren haben sie eine Währung, die nicht Euro heißt.
Donauwalzer zum Jahreswechsel im Bademantel, „Stille Nacht“in der Sauna, Bescherung im Liegestuhl: „Ja, wir sind sehr zufrieden mit dem Weihnachtsgeschäft, obwohl die Zeiten, in denen mehr und noch mehr Gäste in die Thermen reingestopft wurden, um noch bessere Zahlen aufzuweisen, schon lange vorbei sind“, sagt Wolfgang Riener, Geschäftsführer des oststeirischen Thermenlandes. Dass trotz tollen Skiwetters heuer über Weihnachten überaus viele Gäste auch den Weg in die Thermen und in umliegende Hotels fanden, liegt laut Riener zum einen am Wunsch, stressfreier zu feiern, aber auch daran, „dass zum Beispiel Ferndestinationen wie die Türkei völlig weggebrochen sind und der Gast sich wieder nach Sicherheit und Geborgenheit sehnt“.
Dies alles führt dazu, dass die Region um die sechs oststeirischen Thermen (Waltersdorf, H20-sebersdorf, Blumau, Gleichenberg, Loipersdorf, Radkersburg) 2016 mit einem Gästeplus von fünf Prozent abschließen wird.
Gefeiert wird hier aber auch ein anderes Jubiläum, das die Region in den letzten Jahren im buchstäblichen Sinne flüssig hielt. Kochte bis vor 20 Jahren jede der damals fünf Thermen (Sebersdorf kam erst später hinzu) ihr eigenes Thermalsüppchen, „so haben wir uns 1997 mit dem Thermenlandgutschein endlich überbetrieblich zusammengetan“, so Riener, der damals Thermenlandobmann und heute dessen Geschäftsführer ist.
Schnell wurde diese Art, über diesen Gutschein Leistungen vom Thermeneintritt bis zur Hotelnächtigung zu bezahlen, zu einer Art gemeinsamer Währung – die nunmehr in 47 Betrieben (in Thermen, Hotels und Kulinariktempeln wie Zotter, Gölles, Vulcano) gilt.
„Es war quasi der Startschuss dafür, dass heute alle Zahnräder, die das Thermenland aus- machen, ineinandergreifen.“Demnächst sollen weitere Betriebe hinzukommen.
Allein im letzten Jahr wurden Gutscheine im Wert von mehr als drei Millionen Euro verkauft (z. B. via Trafiken). Seit Einführung vor 20 Jahren „liegen wir bei fast 50 Millionen Euro, die über diesen Gutschein an die Betriebe der Region gespült worden sind“, so Riener.
Apropos Zusammenarbeit:
Nach dem im Vorjahr beschlossenen Schulterschluss zwischen Thermenland (Tourismus) und Vulkanland (Regionalentwicklung) wird nun auch Schritt für Schritt ausgelotet, an welchen Stellen man besser voneinander profitieren kann.