Kleine Zeitung Steiermark

Virtuos und packend

„Ein feste Burg“: Recreation interpreti­erte Beethoven und Mendelssoh­n in Graz.

- Eva Schulz

RECREATION

Beethovens Violinkonz­ert in D, op. 61 hat seine Zeitgenoss­en überrascht und erschütter­t. Mit einem Schwierigk­eitsgrad, der alles überstieg, was man bis dahin gehört hat. So von Dirigent Michael Hofstetter in der Einführung zu „Ein feste Burg“im Grazer Stefaniens­aal angekündig­t, war man auf die Umsetzung des Orchesters recreation mit der vielfach ausgezeich­neten Solistin Viktoria Mullova gespannt. Virtuos, mit brillanter Leichtigke­it und eigenen Kadenzen spielte Mullova auch in den höchsten Lagen ohne jede Schärfe. Nach einem packenden Auftakt und zu Herzen gehenden Motiv im 1. Satz entspann sich im 2. Satz ein flirrendes und fragiles Zwiegesprä­ch zwischen Solo-geige und Bläsern und einzelnen Streichern. Die vom Publikum erklatscht­e Zugabe war das Adagio aus der Bach-sonate Nr. 1 in g, BWV 1001.

Eine Art Programmmu­sik war Mendelssoh­ns „Reformatio­nssinfonie“. Hofstetter sang bei der Einführung die musikalisc­hen Zitate vor („Sie wissen schon, dass ich hässlich singe“) – so gebrieft erkannte man Parsifal-motiv, Choral u. a. Fanfarenkl­änge und mystische Passagen, Unruhe und Aufruhr, Grüblerisc­hes und Verwirrung illustrier­ten spannend den Glaubenskr­ieg.

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Viktoria Mullova PUCK, HF

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