Schlagzeilen und Seitenhiebe
Neo-industriepräsident Georg Knill fordert beim Neujahrsempfang die Umsetzung eines Industriepakets. Unterstützung gibt’s für steirische Gesundheitsreform.
LEUTE
Wenn Tradition auf Moderne trifft: Just in jenem Jahr, in dem die Industriellenvereinigung Steiermark ihr 70-jähriges Bestehen feiert, wird der alljährliche „Neujahrscocktail“von einem neuen Präsidenten eröffnet. Und zwar unter dem Motto „Kurze Rede – dafür rasch in die Umsetzung kommen“, wie Georg Knill, der im Sommer auf Jochen Pildner-steinburg folgte, zu Beginn launig verspricht.
Der eine oder andere Seitenhieb Richtung Wien bleibt freilich nicht aus. Sauer stößt ihm etwa die Tatsache auf, dass es seit dem Jahr 2000 mehr als 430 Anpassungen und Änderungen in der österreichischen Steuergesetzgebung gegeben habe, „also im Schnitt alle zwei Wochen“– Planbarkeit und stabile, attraktive Rahmenbedingungen für Unternehmen sehen anders aus, so sein Befund.
Dann der Schwenk in die Steiermark, wo die Industrie stolz auf 109.000 Beschäftigte verweisen kann. Positiv: Im Jahr 2016 habe sich der „Investitionsstau“bei den heimischen Betrieben etwas aufgelöst.
Die politische Analyse, die „Reformpartnerschaft“wurde einst von der Industrie nahezu enthusiastisch mitgetragen, fällt indes durchwachsener aus. So mischen sich heuer – vor dem Hintergrund von 300 Millionen Euro Defizit im Landesbudget und einem auf fünf Milliarden Euro gekletterten Schuldenstand – auch mahnende Worte in die präsidiale Betrachtung. Man brauche, so Knill, nämlich „schon rasch spürbare Ergebnisse im Sinne des Landeshaushalts“. Eine „solide budgetäre Basis“sei „ohne Maßnahmen im Gesundheitsbereich sowie in der Verwaltung und im Sozialbereich schlicht nicht möglich“. Die steirische Gesundheitsreform unterstütze die Industrie auch deswegen „vollinhaltlich“.
Traditionell hat das „industrielle Neujahrskonzert“auch den Anstrich eines Wunschkon-