Kleine Zeitung Steiermark

Zur Person

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Lukas Müller, geboren am 14. März 1992. Wohnorte: Salzburg-rif bzw. Spittal/drau. Familienst­and: ledig, Freundin Verena. Größte Erfolge: Drei Mal Junioren-wm-gold. Erlitt am 13. Jänner 2016 am Kulm bei einem Sturz eine inkomplett­e Querschnit­tlähmung. da sagt man, dass Funktionen, die nicht wieder da sind, auch kaum noch zurückkomm­en.

Haben Sie der Schanze etwas zu sagen? Nein. Sie war ja nicht schuld. Aber eine offene Rechnung mit ihr werde ich immer haben ...

Sie wohnen jetzt in Salzburgri­f alleine – wie kommen Sie da zurecht? Super! Meine Wohnung ist nicht so groß, aber dafür muss ich weniger putzen. Ich versuche, so viel wie möglich allein zu machen. Ich muss halt aufpassen. Die Spastik in meinen Händen hat sich zwar nicht verschlech­tert, ist aber nicht steuerbar. Wenn mir ein Topf mit kochendem Wasser auskommt, kann ich nur von Glück sprechen, wenn er nicht auf mich fällt.

Aber Sie sind wieder mobil. Ein wichtiger Schritt, oder? Das taugt mir total. Ich kann den Rolli in den Kofferraum geben und hangle mich am Auto zur Tür. So brauche ich keine Hilfe. Aber ich bin ja auch mit dem Rollstuhl unterwegs, auch abends. Da schauen mich zwar viele an, aber die finden es auch cool, dass ich unterwegs bin. Das sind die kleinen Sachen, die einem so guttun. Ich will zeigen, dass es keine Grenzen gibt.

Geht’s auch ohne Krücken? Nein. Ich habe es versucht, aber nach einem Schritt war es vorbei. Mein Bauchgefüh­l sagt, dass ich nie komplett ohne Rollstuhl auskommen werde ...

Im Frühjahr wartet aber ein weiterer Reha-aufenthalt, oder? Ich denke, der wird noch härter. Mein Rumpf ist schwach geworden, die Gesamtqual­ität, als ich die Rehabilita­tion das erste Mal verließ, war viel besser.

Jetzt machen Sie keine Reha? Doch, dreimal pro Woche in einer Tagesklini­k. Da gibt es Unterwasse­rtherapie – die ist härter als alle anderen. Ich bin im Schwimmbec­ken, bis ich umfalle. Es bringt viel, aber es verlangt mir wirklich alles ab.

Und beruflich? Haben Sie sich schon neu orientiert? Ich mache eine Finanzausb­ildung und will nebenbei ein Finanzmana­gement-studium beginnen. Die Arbeit mit Manner wird sich intensivie­ren. Und ich bin Botschafte­r für den Wings for Life World Run. Zu wissen, dass Zehntausen­de Menschen auf der ganzen Welt helfen wollen, das Leben von uns Querschnit­tsgelähmte­n zu verbessern, ist unbeschrei­blich.

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Lukas Müller kann lachen. Er hat schon mehr erreicht, als jemals erwartet WINGSFORLI­FE

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