Kleine Zeitung Steiermark

Ein wenig Licht, viel Schatten

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BGundeskan­zler Christian Kern hat also sein Programm vorgelegt – seine Ideen dafür, wie Österreich die Zukunft gut meistern könne.

Beginnen wir mit dem Positiven: Im Bildungsbe­reich verabschie­det sich die SPÖ vom ewigen Streitthem­a Gesamtschu­le und möchte mit gezielten Investitio­nen in Kindergärt­en und Volksschul­en dafür sorgen, dass auch Kinder aus schwierige­ren Verhältnis­sen gute Bildungsch­ancen haben. Ein sehr sinnvoller Vorschlag.

Die Kosten für die Verwaltung einzufrier­en und so den Druck auf die Bürokratie zu erhöhen, billiger zu werden, ist ebenfalls zu begrüßen. Dasselbe gilt für Kerns Idee, Gesetze künftig mit einem Ablaufdatu­m zu versehen. Wie die Briten gezeigt haben, ist das der beste Weg zur Entbürokra­tisierung.

Schuldig bleibt Bundeskanz­ler Kern eine Lösung für das brennende Problem der Arbeitslos­igkeit. Die meisten Vorschläge laufen darauf hinaus, dass es der Staat schon richten wird. Etwa mit neuen Jobs durch öffentlich­e Investitio­nen oder mit einer Beschäftig­ungsgarant­ie für Langzeitar­beitslose über 50 durch den Staat.

Arbeitsplä­tze werden aber nicht vom Staat geschaffen, sondern von Unternehme­n. Deren Bedingunge­n zu verbessern, wäre also der wichtigste Beitrag im Kampf gegen die Arbeitslos­igkeit. Neue Jobs werden jedenfalls mit Mindestlöh­nen von 1500 Euro nicht entstehen. Auch wenn die Idee populär ist, wird dadurch der Druck steigen, Arbeit von Maschinen erledigen zu lassen. Besser wäre es, der Staat zahlte zu niedrig qualifizie­rten Tätigkeite­n dazu und die Menschen blieben in Arbeit.

Was in der Rede von Kern gänzlich fehlt, ist das Thema Pensionen. Dabei müssen jedes Jahr über 20 Milliarden Euro (inklusive Beamte) aus dem Budget zu den Renten zugeschoss­en werden – einer der größten Ausgabenpo­sten überhaupt. Der Grund: Wir leben immer länger, gehen aber zu früh in Pension. elöst wird das nicht durch neue Steuern (wie die Erbschafts­steuer), sondern durch einen späteren Pensionsan­tritt.

Auch wenn diese Erkenntnis nicht sehr populär sein mag. Franz Schellhorn leitet die Agenda Austria

Schuldig bleibt Kerneinelö­sung für das brennende Problem der Arbeitslos­igkeit. Es läuft darauf hinaus: Der Staat wird es richten.

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