STEIRER DES TAGES Rettung in letzter Sekunde
Der Feuerwehrmann Franz Ganster (40) rettete einem Kranfahrer das Leben. Dafür wurde er nun ausgezeichnet.
Diesen Mittwochmorgen wird Franz Ganster lange nicht vergessen. Gegen 8.30 Uhr rückte der 40-jährige Oberlöschmeister am 3. August des Vorjahres gemeinsam mit seinen Kameraden der Feuerwehr Langenwang zu einem Unfall aus, der sich auf einer Straße neben der S 6 ereignet hatte. Ein Kranwagen war mit der vorbeiführenden 110kv-stromleitung der ÖBB in Berührung gekommen. „Als wir hingekommen sind, hat der Kran schon gebrannt“, erinnert sich Ganster, der bei diesem Einsatz das Kommando hatte.
Der Kranfahrer lag schwer verletzt neben seinem Fahrzeug auf dem Asphaltboden, auf Zurufe reagierte er kaum. An den Beinen hatte er Brandverletzungen, verursacht durch vermutlich zwei schwere elektrische Schläge. „Das Problem war, dass wir uns dem Fahrzeug nicht nähern konnten, weil die Leitung noch unter Strom war und sich das Feuer gleichzeitig immer weiter ausgebreitet hat“, erzählt der gebürtige Langenwanger. Als auch noch der Reifen des Krans direkt neben dem Kopf des Fahrers zu brennen begann, wollte Ganster nicht länger warten. Er beobachtete, dass der Kran inzwischen keinen Kontakt mehr mit der Starkstromleitung hatte, und näherte sich mit kleinen Schritten dem Unfallopfer.
Als gelernter Elektriker weiß der Familienvater gut über die möglichen Gefahren so einer Situation Bescheid. „Es be-
Estand Lebensgefahr, das war äußerst mutig“, lobt auch der Langenwanger Feuerwehrkommandant Gerhard Asinger seinen Kameraden. Als dieser den verletzten Kranfahrer erreichte, schlugen bereits Flammen aus dem Reifen des Fahrzeugs. Vorsichtig zog Ganster das Unfallopfer aus dem Gefahrenbereich. ine Lebensrettung, für die der Vater einer kleinen Tochter gestern beim Neujahrsempfang der steirischen Feuerwehren (siehe rechts) die Lebensretter-auszeichnung in Silber verliehen be- kommen hat. Für Ganster, der seit 28 Jahren Mitglied der Langenwanger Feuerwehr ist, eine besondere Ehre. Der freiwillige Einsatz für Menschen in Not liegt dem 40-Jährigen im Blut. Drei seiner Onkel sind beziehungsweise waren ebenfalls bei der Feuerwehr engagiert. „Da war das für mich irgendwie vorgezeichnet“, schmunzelt Ganster.
Der schwer verletzte Kranfahrer hat sich inzwischen übrigens wieder erholt. Ohne den Einsatz von Franz Ganster hätte die Sache für ihn anders enden können.