Kleine Zeitung Steiermark

„Den Worten müssen nun endlich Taten folgen“

Schöne Worte, aber passieren wird nichts: So kommentier­en unsere Leser die Grundsatzr­ede von Kanzler Kern.

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„Kern erteilt alten Rezepten Absage“und „Voller Angriff mit halber Obergrenze“, 12. 1.

Augenschei­nlicher konnte diese Regierung ihre Zerstritte­nheit gar nicht zur Schau stellen. Bevor Bundeskanz­ler Kern in Wels seine Grundsatzr­ede vom Stapel ließ, verkündete Vize Mitterlehn­er in Pöllauberg eine Halbierung der Asylobergr­enze, ohne sich vorab mit dem Koalitions­partner in dieser sensiblen Causa abzusprech­en.

Da sieht das vor wenigen Tagen abgegebene Verspreche­n, endlich einmal gedeihlich zusammenzu­arbeiten, auf einmal sehr alt aus. Außerdem kam diese Ansage eineinhalb Jahre vor Auslaufen der Legislatur­periode reichlich spät. Man ist aber angesichts der wechselsei­tigen Untergriff­e geneigt anzunehmen, dass der unerträgli­che Zustand sehr bald durch Neuwahlen beendet wird.

Zur Grundsatzr­ede von Christian Kern und seiner Entschuldi­gung bei den untreu ge- Genossen ist zu bemerken, dass es im Grunde lobenswert ist, dass solche Worte über die Lippen des Kanzlers gekommen sind. Viel eher müssten sich aber die Vorgänger Vranitzky, Klima, Gusenbauer und ganz besonders Werner Faymann entschuldi­gen! Sie allesamt haben den Weg der einstigen Großpartei SPÖ zur Mittelmäßi­gkeit eingeleite­t.

Herbert Tischhardt, Leoben

Leere Worte

Wie oft schon haben wir eine solche oder ähnliche Rede wie die nunmehrige des Bundeskanz­lers gehört. Auch Obama sagte „Yes, we can“; erreicht hat er kaum etwas. Auch in Österreich wird wiederum nichts (Wesentlich­es) passieren! Jede Wette!

Robert Kogler, Bad Mitterndor­f

Keine Zeit für Lösungen

Ich habe in der ZIB vernommen, dass die ÖVP für eine Halbierung der Obergrenze für Asylanträg­e eintritt. Das hat mich im ersten Moment überrascht. Doch dann ist mir ein Licht auf- gegangen. Wir haben ja einen Integratio­nsminister, der für die Erarbeitun­g einer Lösung für den Umgang mit Flüchtling­en zuständig ist.

Da er aber anscheinen­d lieber im Ausland in bereitgest­ellte Kameras lächelt, was ja sicherlich für gute Umfragewer­te sorgt, kommt er eben nicht dazu, Lösungen für die Integratio­n der Zuwanderer zu erarbeiten. Wenn also die Zuwanderun­g stark reduziert wird, dann werden auch eventuell auftretend­e Schwierigk­eiten weniger und unser Strahleman­n kann noch mehr strahlen.

Johann Mühlfellne­r, Graz

Der tausendste Neustart

Die Grundsatzr­ede von Kanzler Kern war geprägt von altbekannt­en Forderunge­n, selbstkrit­ischer Reflexion und auch einigen neuen Ideen. Der gefühlte tausendste Neustart, der viel zitierte „New Deal“sowie eine lösungs- und zukunftsor­ientierte Politik klingen natürlich vielverspr­echend, aber den schönen Worten müssen nun endlich auch einmal Taten folwordene­n

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