Zur Oper
„La Rondine“von Giacomo Puccini. Dirigent: Marco Comin, Regisseur: Rolando Villazón, Bühnenbild: Johannes Leiacker, Kostüme: Brigitte Reiffenstuel, Choreografie: Silke Sense. Mit Sophia Brommer (Magda) und Mickael Spadaccini, (Ruggero), Pavel Petrov (Prunier), Tatjana Miyus (Lisette), Wilfried Zelinka (Rambaldo) u. a. Termine: 15./18./25. Jänner; 2./5./10. Februar; 5./11./18./24. März. Karten von 7 bis 81 Euro: Tel. (0316) 8000, www.oper-graz.com Bewertung: auch den Grazer Philharmonikern am besten glückte. Der Venezianer Marco Comin am Pult hatte zunächst Mühe, den inneren Zusammenhang herzustellen. Aber die Dramatik im Schlusssatz, in dem Magda und Ruggero auseinanderdriften, führt unter dem Chefdirigenten des Münchner Gärtnerplatztheaters bei seinem zweiten Graz-gastspiel auch im Graben zu musikalischer Verdichtung.
Sophie Brommer zeigt als Magda mit warmem, innigem Sopran und berührender Darstellungskraft einmal mehr, wie wesentlich sie für die Grazer Oper ist. Mickael Spadaccini als Ruggero führt seinen Tenor leider – vor allem in den Höhen mit Pegelausschlag – etwas zu eindimensional. Und den inbrünstigen Liebhaber nimmt man ihm kaum ab, detto Wilfried Zelinka, der allerdings als von Puccini vernachlässigter Gönner Rambaldo stimmlich überzeugt. Pavel Petrov spielt und singt gekonnt Prunier, den Dichter mit der Zynikerzunge. Und große Klasse im durchwegs guten Ensemble bietet die quirlige Tatjana Miyus als Zofe Lisette, eine Nerve am Rande des Frauenzusammenbruchs. Schöner Erfolg also für die Oper Graz und auch für Rolando Villazón, der in seiner Inszenierung bewusst unterstreicht, dass Magda zwar ein Opfer ihrer Vergangenheit ist, aber auch eine Selbstbestimmerin ihrer Zukunft, wenn diese Ruggero zuletzt erkennen lässt: Das Glück ist ein Vogerl. Und das Liebesglück eine Schwalbe.