„Keiner hätte mich geputzt!“
Peter Fill war im Vorjahr der Sieger auf der Streif – in die Schlagzeilen kamen aber die, die gestürzt sind. Was den Südtiroler nach wie vor ein wenig kränkt.
Der erste Weg von Peter Fill in Kitzbühel an diesem Montag war vorgegeben: „So schnell wie möglich ins Rennbüro. Weil im Vorjahr war ich da der Erste, hab ein Schnapsl getrunken mit allen – und die haben mir gesagt, dass der Erste, der kommt und eines trinkt, gewinnt.“Fill gewann das Rennen und wollte das Prozedere in diesem Jahr unbedingt wiederholen. „Aber ich war nur Zweiter“, erzählte er, „Travis Ganong war vor mir da.“Um dann grinsend zu ergänzen: „Aber er hat aufs Schnapsl vergessen!“
Fill ist gut gelaunt in Kitzbühel, wo er sich im Vorjahr seinen vielleicht größten Traum erfüllte – den Sieg auf der Streif. In einem Rennen, das aber wegen der vielen Stürze hauptsächlich negativ in die Schlagzeilen kam. Zum Ärger des 33Jährigen. „Na klar waren die Bedingungen schwierig, aber wann sind sie das hier nicht“, sagt er und fügt im Brustton der Überzeugung in breitem Südtirolerisch hinzu. „An diesem Tag hätte mich keiner geputzt!“Svindal sei schon hinter ihm gelegen, als er „gekugelt“sei, wie er sagt. Auch Hannes Reichelt, der „so viel riskieren wollte, weil er bis dahin schlecht war. Aber da kriegst du auf der Streif gleich die Rechnung.“ Natürlich will auch Fill die Konkurrenten gesund im Ziel sehen. „Keiner freut sich, wenn ein Kollege kugelt. Und ich hätte es lieber gehabt, wenn alle ins Ziel gekommen wären und hinter mir Zweiter gewesen wären. Weil, wie gesagt: Ich hätte so oder so gewonnen, das ist sicher!“Es kränkt ihn, dass abgebrochen wurde, denn die Verhältnisse „waren immer gleich. Jeder hatte dieselben Voraussetzungen.“