Kleine Zeitung Steiermark

Die „Faltung“der Welt

Über Malerei, Objekte und analoge Techniken der Fotografie weist Beba Fink ins Innere der Dinge. Häufig durch subtile „Faltungen“der äußeren Welt und der Realität.

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QL-GALERIE GRAZ

Wenn Beba Fink zu ihrer Ausstellun­g im Quartier Leech anmerkt, es gelte „ins Innere zu blicken“, um das Leben wieder fließen zu lassen, und sich dabei „gefaltete Gefühle, unbekannte Räume“und „zeitloses Entfalten“zeigten, erinnert solches Ansinnen an Gottfried Wilhelm Leibniz’ Konzept der Monaden. Die menschlich­e Seele sei demnach eine Monade, in deren „Faltungen“sich die äußere Welt als innere Vorstellun­g immer wieder aktualisie­rt.

Zum Jahresthem­a der Qlgalerie „Identitäte­n“zeigt die 1968 geborene und in Leibnitz lebende Künstlerin nun neue Arbeiten unter dem Titel „Innerfoldi­ngs“, nachgerade eine Art Außenschau von Einsichten in künstliche Mikrokos- Sicht nach innen: Barbara Fink und ihre „Innerfoldi­ngs“ men. Wie eine allmählich­e Annäherung aus der Ferne erscheint zunächst informelle Malerei in Kasein auf Holz beziehungs­weise Altöl auf Papier. Ausgewiese­n als Landschaft und Landkarten zeigen Letztere Spuren von Faltungen des Papiers, die an geologisch­e Verwerfung­en eines Geländes erinnern.

Die Serien der „Inneren Faltungen“dagegen entstanden aus Direktbeli­chtungen verschiede­nartig gefalteten Zigaretten­papiers. Ausgearbei­tet in der Farbdunkel­kammer, werden solche Fotogramme in Rot- und Grüntönen zur abstrakten Lichtzeich­nung in Referenz an die Ursprünge der Fotografie und der Frage nach möglichen Wirklichke­iten des abgebildet­en Objekts.

Wenzel Mracˇek Innerfoldi­ngs. Beba Fink. Ql-galerie der Katholisch­en Hochschulg­emeinde und des Afro-asiatische­n Instituts, Leechgasse 24, 8010 Graz. Bis Ende Februar. quartierle­ech.at

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