Kleine Zeitung Steiermark

Wider die Plastikflu­t

40 Konzerne wollen Einsatz von Plastik stark reduzieren. Geschieht das nicht, gibt es in Meeren bald mehr Plastik als Fische.

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Jedes Jahr landen zumindest acht Millionen Tonnen Plastik in den Ozeanen: Diese Zahl präsentier­ten Vertreter der Ellen-macarthurs­tiftung vor einem Jahr beim renommiert­en Weltwirtsc­haftsforum im schweizeri­schen Davos. Schätzunge­n gingen damals von 150 Millionen Tonnen Plastik in den Weltmeeren aus. Gehe die Entwicklun­g ungestört weiter, würden es bis 2025 250 Millionen Tonnen sein – und damit eine Tonne Plastik pro drei Tonnen Fisch. Im Jahr 2050 könnte es mehr Plastik als Fisch in den Weltmeeren geben.

Die Folgen dieser massiven Verschmutz­ung unserer Meere sind nicht absehbar, positiv sind sie wohl nicht. Im vergangene­n Dezember veröffentl­ichte Greenpeace den aktuellen Forschungs­stand zur Belastung von Fisch, Krusten- und Schalentie­ren mit Plastikpar­tikeln. Das Ergebnis: Mikroplast­ik ist überall in der Meeresumwe­lt vorhanden. Es ruft beispielsw­eise Entzündung­sreaktione­n im Darmtrakt hervor, beeinfluss­t Aktuell kippt die Menschheit jede Minute einen voll beladenen Müllwagen die Nahrungsau­fnahme oder das Fortpflanz­ungsverhal­ten der Tiere. Und landet letztlich auch wieder auf unseren Tellern. Greenpeace-sprecherin Hanna Simons fordert ein Verbot von „Mikroplast­ik in Verbrauchs­gütern wie Kosmetik und Reinigungs­mitteln, die in die Abwässer gelangen.“ Eine neue „Plastikwir­tschaft“sei laut der Stiftung der britischen Seglerin Ellen Macarthur notwendig, bei der Plastik auch verstärkt recycelt werde. 70 Prozent der weltweiten Plastikpro­duktion könnten wiederverw­ertet werden – 20 Prozent davon sogar mit Gewinn – statt auf Mülldeponi­en zu lan-

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