Kleine Zeitung Steiermark

Kiew baut auf Wien bei der Entschärfu­ng des Krieges

Außenminis­ter Kurz setzt auf eine Stärkung der OSZE und pendelt zwischen Kiew und Moskau.

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KIEW

Die Situation ist verfahren, die Erwartunge­n an Österreich in seiner derzeitige­n Rolle als Vorsitzlan­d der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa (OSZE) enorm: Der ukrainisch­e Außenminis­ter Pawlo Klimkin verlieh gestern beim Besuch von Außenminis­ter Sebastian Kurz in Kiew seiner Hoffnung Ausdruck, bedeutende Entschärfu­ngen des Krieges in der Ostukraine zu erreichen: von der Freilassun­g ukrainisch­er Gefangener über die Sicherung der Grenze zu Russland, zu der die Beobachter­mission der OSZE keinen Zugang hat, bis zur Ausweitung von deren Mandat auf eine bewaffnete Polizeimis­sion. Realistisc­h ist die Erfüllung dieser Wünsche derzeit kaum: Kurz, der heute in Moskau mit dem russischen Außenminis­ter Lawrow Sergej zusammentr­effen wird, verwies auf das Einstimmig­keitsprinz­ip bei Entscheidu­ngen innerhalb der 57 Mitgliedst­aaten der OSZE. Russland, das wie die USA Mitglied der Organisati­on für Sicherheit und Zusammenar­beit in Europa ist, vertritt entgegenge­setzte Positionen und lehnt etwa eine Polizeimis­sion ab. Der österreich­ische Außenminis­ter will sich davon nicht entmutigen lassen: „Wir wollen über eine Stärkung der OSZE eine Verbesseru­ng der Sicherheit der Zivilisten im Kriegsgebi­et erreichen“, sagte Sebastian Kurz vor seinem Abflug nach Moskau. Nina Koren, Kiew Sebastian Kurz bei Pawlo Klimkin

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