Stadtchef Nagl übt Kritik an Ordensverleihung
Die Dekorierung der Landeshauptmänner Pröll, Häupl und Pühringer verschärfe die Politikverdrossenheit im Land.
AUSZEICHNUNG IN GRAZ
Die mit einer Einkleidung folkloristisch aufgewertete Ordensverleihung in Graz an die Landesväter Erwin Pröll, Josef Pühringer und Michael Häupl, vorgenommen von LH Hermann Schützenhöfer, sorgt für Diskussionen. Nicht nur unter Lesern, sondern auch in der ÖVP. So äußerte sich der Grazer Bürgermeister Siegfried Nagl gegenüber der Kleinen Zeitung mit Missfallen über die Auszeichnung und deren Sinnhaftigkeit. „Politiker werden für ihre Leistungen bezahlt. In diesem Fall hat niemand, den ich getroffen habe, verstanden, warum diese Verleihung stattfand“, sagte Nagl. Er übte damit indirekt auch Kritik am laudatierenden Parteichef. Die Zeremonie habe „kein gutes Bild“vermittelt. Es verschärfe die Politikverdrossenheit. Die Ehrung, der ein Beschluss der Landesregierung zugrunde liegt, wurde mit grenzüberschreitenden Initiativen im Bereich der Infrastruktur begründet. Genannt wurden u. a. die Mariazellerbahn, der Bosrucktunnel oder das Quellwasser vom Hochschwab, das Wien versorgt. Hubert Patterer