Für den Sieg braucht es den Kitz-spirit
Kjetil Jansrud hat die Abfahrt in Kitzbühel 2015 schon gewonnen. Warum er trotzdem auf der Streif etwas nachzuholen hat.
Auch für Kjetil Jansrud war es nicht leicht, den abermaligen Ausfall von Aksel Lund Svindal zu verkraften. „Mit ihm fehlt eben ein Drittel des Teams, ein Drittel der Erfahrung, die eingebracht werden kann“, erklärt er. Und irgendwie fehlt natürlich für Jansrud auch die Anlaufstation während der Rennen in Europa im Haus seines Landsmanns in Mutters nahe Innsbruck. „Aksel ist immer sehr hilfreich. Aber einen eigenen Schlüssel, den habe ich noch nicht. Ich glaube, den bekommen nur Frauen“, sagt er grinsend.
Svindals Haus steht nach dessen neuerlicher Operation derzeit leer. Und Jansrud muss sich die Linie in Kitzbühel selbst erarbeiten. Im Super-g ist ihm das bisher gut gelungen, als erster Läufer seit Hermann Maier hat er drei Mal in Serie in dieser Disziplin gewonnen. Aber in der Gamsstadt, da hat er noch eine Rechnung offen. „Ich war noch nie besser als Vierter. Klar sollte die Form passen, aber es muss definitiv im Vergleich zur Vergangenheit am Freitag noch was Besseres kommen, damit ich aufs Stockerl fahren kann.“ In der Abfahrt, da hat er das auf der Streif schon geschafft. 2015 gewann er – mit einem Wermutstropfen, denn damals waren die Asse nicht einmal eine Minute auf stark verkürzter Strecke unterwegs. „Es wäre wichtig, wenn wir wieder einmal von ganz oben fahren würden, für den ganzen Sport. Aber wichtig ist eben auch, dass wir ein Rennen haben, wenn die Fans da sind. Egal, wie lang“, sagt der 31-Jährige, der eigentlich in Kitzbühel der große Favorit sein sollte.
Denn zu Saisonbeginn war er in den schnellen Disziplinen in einer eigenen Liga. „Es ging alles leicht, ich war sicher unterwegs, musste gar nicht voll riskieren“, erzählt der 18-fache Weltcup-sieger, „aber wer weiß, ob das nach so langer Pause noch so ist. Die anderen hatten viel Zeit, um zu trainieren.“ Kjetil Jansrud weiß: „In Kitzbühel
Schade sei es, dass es vor Kitzbühel nur zwei Abfahrten gab. „Alle würden sich mehr wünschen“, sagt Jansrud. Und dann ist da noch die Sache mit dem Limit. „In Kitzbühel kannst du nicht locker fahren, Reserven haben. Je mehr Risiko du nimmst, desto besser ist der Fokus – bis zu dem Punkt, wo du dann abfliegst. Das ist das, was hier Spaß macht“, sagt der Norweger und ergänzt: „Auf der Streif, da gibt es zwei Strecken. Eine, auf der du runterkommst. Und eine, auf der du gewinnst.