Mut lässt sich nicht kaufen
DSas neue Jahr verleitet offenbar manche, ihre ferialbedingte mediale Abwesenheit während der Feiertagszeit damit kompensieren zu wollen, dass sie der staunenden Öffentlichkeit die Ergebnisse ihrer zwischen Keksverkostung und stilgerechter Champagnervernichtung vollbrachten Denkübungen präsentieren. Das reicht dann von kleinformatiger Eindimensionalität bis zu durchaus bemühten großflächigen Perspektiven.
Fangen wir im Kleinen an. Ich meine die ÖVP. Da startete der Pröll-erprobte Innenminister mit einem „Rundum(-vor-)schlag“für den totalen Überwachungsstaat. Nahezu im Stakkato erfolgte darauf vom „Jahrhunderttalent“der ÖVP (Copyright Schützenhöfer) die Eröffnung der Kopftuchdiskussion, um ebenso kurz darauf von der Forderung nach einer Halbierung der sogenannten Flüchtlingsobergrenze ergänzt zu werden. Bei dieser Themenverkürzung und -verengung in Richtung lupenreiner „Law-and-order-partei“scheint mir die schwelende Obmanndiskussion noch das liberalste Element zu sein. Diese Verengung einer ehemals staatstragenden Partei ist jener Samen, den Kurz gesät hat und dessen Früchte er wohl in absehbarer Zeit ernten wird. Pö-parteiobmann Kern hat in einem pompös angelegten Auftritt nicht nur dargelegt, dass er nicht gerade von massiven Selbstzweifeln geplagt wird, sondern auch in der Lage ist, durchdachte flächendeckende Programmatik zu liefern. Sein Modell eines mehrheitsfördernden Verhältniswahlrechtes wurde besonders diskutiert. Eine notwendige Diskussion, die angesichts bekannter Umfrageergebnisse für die SPÖ durchaus riskant ist. Dass Grüne und FPÖ reflexartig ablehnten, erstaunt. Die Grünen hätten mit diesem Modell die Chance auf eine Beteiligung an einer Zweierkoalition, der FPÖ könnte es aufgrund der Umfragen den Bundeskanzler sichern. Aber Mut lässt sich bekanntlich nicht kaufen. Anscheinend wissen die handelnden Personen um ihre Qualitäten in einer auf Persönlichkeiten zugespitzten Auseinandersetzung.
So möge 2017 etwas an Ein- und Weitsicht bringen. Kurt Flecker war Spö-landesrat in der Steiermark
„Der FPÖ könnte ein mehrheitsförderndes Verhältniswahlrecht aufgrund der Umfragen den Bundeskanzler sichern.“