Nur eine Atempause
Häupl wird Debatte über Nachfolge nicht mehr los.
DSie von einigen erhoffte, von anderen befürchtete Palastrevolution gegen Michael Häupl ist ausgeblieben. Der gewiefte Machtpolitiker beließ es bei einer kleinen Personalrochade, die heikle Machtbalance zwischen linkem und rechtem Lager wurde nicht angetastet. Ende gut, alles gut?
Mitnichten. Häupl verschaffte sich mit dem Manöver eine Verschnaufpause. Wie ernst die Lage ist, zeigt ein Detail. Um die Diskussion zu kanalisieren, wurde eine Arbeitsgruppe aus der Taufe gehoben, die sich, so Häupl, nicht mit inhaltlichen Fragen befassen, sondern „tabulose“Debatten führen soll.
Im Kern sind die Diadochenkämpfe um Häupls Nachfolge voll im Gange, das rechte Lager, das am Parteitag sogar über eine Mehrheit verfügt, drängt auf eine baldige Entscheidung – ohne Häupl. chade, dass Michael Häupl es verabsäumt hat, rechtzeitig seine Nachfolge zu regeln, und den richtigen Zeitpunkt für den Absprung verpasst hat. Häupl droht ein unwürdiger Abgang.
Michael Jungwirth