Im Kern geht es um gute Laune und Optimismus
Sprache verändert viel. Und so werden jetzt Sozialausgaben umbenannt in Sozialschutzausgaben.
Jetzt liegen sie also vor, die Reformprogramme von „Plan A“bis zum „Pakt für Österreich“, die soeben von SPÖ und ÖVP abgefeuert wurden. Da fehlt eigentlich nur mehr „We make Austria great again“. Was zweifelsohne spannender und angenehmer klingen würde als „Wir sparen Österreich gesund“oder anderes. Das Problem bei all diesen Programmen? Dass der unspannende Teil, die Frage nach der Reduzierung des 300-Milliardeneuro-schuldenberges oder die Frage nach der Finanzierung di- Von Mensch zu Mensch Carina Kerschbaumer verser Wohltaten, ausgeklammert wird. Keine Frage, dafür sind zweifelsohne auch wir Wähler verantwortlich, die es selten honorieren, wenn ein Politiker, wie es soeben der Finanzminister machte, Einsparungen ankündigt, um 2020 eine schwarze Null zu schrei- ben. Nein, die Aussage, die Staatsverschuldung auf unter 70 Prozent drücken oder einen Überschuss erwirtschaften zu wollen, reißt keinen vom Sessel. Auch nicht, wenn einer erklärt, dass bestimmte Sozialleistungen gekürzt werden müssten, um nicht noch die Enkelgeneration mit Schulden zu erdrücken. Und so wird auch nicht mehr von Sozialleistungen, sondern von Sozialschutzleistungen gesprochen. Womit sich Österreich rühmen kann, mit 30 Prozent des BIP die sechsthöchsten Sozialschutzleistungen in der
WEU aufzuweisen. Also viel Schutz auch auf Kosten der Enkelgeneration. ie meinte der Finanzminister in Richtung der Plan-awohlfühlrede von Kanzler Kern? Die Hoffnung, dass gute Laune das Budget saniert, sei falsch und trügerisch. Ja, aber lieber hört man halt schon jenen zu, die gute Laune verbreiten, höheren Mindestlohn und Hunderttausende Arbeitsplätze versprechen, als jenen, die mahnend rufen, nicht mit der Gießkanne Geld ausgeben zu können, das man nicht hat ...