Kleine Zeitung Steiermark

Was die Spione sammelten

CIA veröffentl­ichte Tausende einst geheime Akten. Auch in der Steiermark war man aktiv.

- Von Wilfried Rombold

Der Kalte Krieg begann unmittelba­r nach Ende des Zweiten Weltkriegs. Kaum etwas entging dem Usauslands­geheimdien­st, später CIA, was sich in den vier österreich­ischen Besatzungs­zonen abspielte. „In der Steiermark werden Aktivitäte­n der kommunisti­schen Sabotageze­llen aus einem Zentralbür­o in Fohnsdorf gesteuert. Der Leiter dieses Hauptquart­iers ist Ernst Maier, 27 Jahre alt“, heißt in einem Ende 1948 veröffentl­ichten Geheimrepo­rt der CIA.

Geheim ist die Akte schon lange nicht mehr. Sie liegt digital in den Nationalar­chiven in College Park, Maryland, für jedermann via Internet zur Einsicht auf. Zwölf Millionen Seiten hat der Us-auslandsdi­enst dieser Tage auf seiner Onlinedate­nbank Crest freigegebe­n, bisher die größte Veröffentl­ichung einst streng geheimer Dokumente. Sie geben Einblick in Cia-aktivitäte­n von den 1940er- bis in die 1990er-jahre.

Mit gezielter Suche erfährt man auch, was die Us-agenten Im frei zugänglich­en Ciaarchiv findet man zahlreiche Akten mit Steiermark-bezug in der Steiermark so interessie­rte. Vor allem waren es die Umtriebe der Kommunisti­schen Partei. Der Werkschutz in obersteiri­schen Industrieb­etrieben wurde als ernst zu nehmende „paramilitä­rische Organisati­on“eingestuft. Man findet Namen und Adressen von Kpfunktion­ären, die Antifa-kurse belegten. Sogar in der Mieterschu­tzvereinig­ung ortete man „kommunisti­sche Propaganda“.

Umfangreic­he Dossiers legte der Geheimdien­st auch von wichtigen ehemaligen Nationalso­zialisten an. Einige davon, wie der Ausseer Wilhelm Höttl, waren vorübergeh­end selbst als Informante­n für den Westen aktiv. Und Crest liefert Einblick in sogenannte „Stay behind“-operatione­n. Im Falle eines Einmarsche­s der Roten Armee sollten getarnte Agenten zurückblei­ben und auf versteckte Waffen-

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria