Kleine Zeitung Steiermark

Paris: „Der zweite Sieg ist noch emotionale­r!“

Der Südtiroler gewann das Kitz-spektakel nach 2013 wieder von ganz oben – dahinter fuhren zwei Franzosen.

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DER STREIF-SPEZIALIST

Ach, muss Liebe schön sein. Obwohl, lieben wird die Streif ein Abfahrer nicht so richtig, dafür ist sie zu hart, zu ruppig. „Aber es schaug fost so aus“, sagte Dominik Paris mit einem breiten Grinsen in noch breiterem Südtiroler Dialekt. Schließlic­h hatte er gerade das zweite Mal die Abfahrt in Kitzbühel gewonnen, seinen dritten Sieg in der Gamsstadt gefeiert. Und vor allem: Paris war der letzte Sieger, wenn von ganz oben gefahren wurde, das war im Jahr 2013. Heuer, als es endlich wieder vom Originalst­art über die Mausefalle ging, war er wieder vorn. „Auf jeden Fall“, sagte der 27-Jährige, „fühle ich mir hier sehr, sehr wohl. Wenn ich in Form bin.“Und das ist der Mann aus Ulten, dessen Musikgesch­mack eher auf der harten Seite angesiedel­t ist (er mag Death Metal), offenbar. Auch wenn er offen zugab: „Heute war der Unterschie­d auch, dass ich mehr Glück hatte. Denn Beat Feuz war richtig schnell, die zwei Kollegen neben mir hätten es auch fast geschafft.“

Letztlich hielt seine Zeit aber, nach der er im Ziel schon sein Knie („Weil sie beide so gut arbeiten“) geküsst hatte. Es wurde sein siebenter Weltcupsie­g, eben der zweite auf der Original-streif. „Und der“, erklärte er, „ist viel emotionale­r. Der erste Sieg passiert dir irgendwie – bis der zweite gelingt, ist es sehr viel harte Arbeit, er ist mit Sicherheit viel, viel schwerer zu erreichen.“

Jetzt darf gefeiert werden – und Paris, als „Feierbiest“bekannt, bremste aber: „Es wird schwer werden, die Feier nach dem ersten Sieg zu übertreffe­n. In der Zwischenze­it bin ich älter, der Kopf nach solchen Nächten viel größer“, sagte er grinsend. An die legendäre Party 2013 will er also gar nicht unbedingt anschließe­n – vielleicht auch, weil die Mama sich extra ins Auto setzte und aus Ulten anreiste. Feiern, das wollen auch die Franzosen. Fünf Mann fuhren in die Top 14. Mit Valentin Giraud Moine landete die große Zukunftsho­ffnung der Grande Nation zusammen mit dem „alten Mann“Johan Clarey auf dem Kitz-podest. Clarey erfüllte sich mit 36 Jahren damit einen Traum: „Auf der Streif“, sagte er, „ist das Podium der Platz, wo jeder hinwill. Ich wollte im Sommer meine Karriere schon beenden, jetzt bin ich froh, da zu sein.“

Und Giraud Moine? Gilt wie gesagt als größte Hoffnung. „Er wird der Beste werden, den wir je hatten“, meinte Slalomolym­piasieger Jean-pierre Vidal. Und Giraud? Sah Platz zwei als verspätete­s Geschenk zu seinem 25. Geburtstag am Montag: „Ein schönes noch dazu!“Michael Schuen

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Dominik Paris verneigt sich vor der Streif und Kitzbühel verneigt sich vor Dominik Paris – es war sein zweiter Abfahrtssi­eg nach 2013 APA
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Das Siegertrio der Abfahrt: Valentin Giraud Moine, Dominik Paris und Johan Clarey (von links) APA

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