Zwölfjähriger als möglicher Helfer, Anwalt dementiert Is-nähe
Strafunmündiger möglicher Komplize des Terrorverdächtigen ist „unter Kontrolle“. Heute Entscheidung über U-haft.
DER BISHERIGE STAND DER TERRORERMITTLUNGEN
Drei Tage nach der Festnahme des mutmaßlichen Jihadisten, der einen Anschlag in Wien geplant haben soll, wurde ein weiterer möglicher Komplize ausgeforscht. Brisant: Es handelt sich dabei um einen zwölfjährigen Buben. Dieser habe laut Konrad Kogler, Direktor für öffentliche Sicherheit, mit dem Terrorverdächtigen über „das eine oder andere intensiv diskutiert“– Waffen zum Beispiel. Bei dem Zwölfjährigen handelt es sich laut Polizeikreisen um einen Österreicher – die Eltern des Buben, die bei der Einvernahme dabei sein mussten, sollen Migrationshintergrund haben. Wo der Strafunmündige untergebracht ist, wird nicht verraten. Laut Kogler sei er „an einem Ort, an dem er unter Kontrolle ist“– jedenfalls nicht zu Hause. Laut Innenminister Wolfgang Sobotka (ÖVP) gebe es weitere „Verbindungslinien“in Österreich und nach Deutschland.
Im deutschen Neuss hat sich der 17-Jährige im Dezember auch zwei Wochen aufgehalten. Laut derzeitigem Stand der Ermittlungen war er bei seinem mutmaßlichen Komplizen, der bereits am Sonntag festgenommen wurde und sich nun in Untersuchungshaft befindet. Heute dürfte auch der 17-Jährige in die U-haft überstellt werden. Laut Christian Pilnacek, Chef der Strafrechtssektion im Justizministerium, soll der mutmaßliche Jihadist in Einzelhaft untergebracht werden.
Wie genau dessen Anschlagspläne nun waren, wird von den Behörden unterdessen immer noch nicht verraten. Laut Sobotka handelt es sich bei dem albanischstämmigen Jugendlichen aber jedenfalls um einen Is-sympathisanten. Der Anwalt des Verdächtigen dementierte dies: Sein Mandant habe sich mittlerweile von der Is-ideologie abgewandt und keine Anschlagspläne verfolgt.