Kleine Zeitung Steiermark

Private Gruppe plant Kraftwerk auf der Koralm

Mehr als 300 Millionen Euro sollen in den Bau eines Pumpspeich­erkraftwer­ks fließen. Investoren­suche läuft.

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ST. GEORGEN

Auf der Kärntner Seite der Koralm, in der Gemeinde St. Georgen im Lavanttal, soll in den kommenden vier Jahren ein Pumpspeich­erkraftwer­k mit 420 Megawatt Spitzenlei­stung entstehen. So zumindest die Pläne einer privaten Investoren­gruppe. Natürliche Geländemul­den sollen genutzt, Zuflüsse nicht dauerhaft umgeleitet werden.

Bereits jetzt, ehe die Öffentlich­keit über das Projekt informiert worden ist, sind einige Details bekannt geworden:

• In den Bau des Kraftwerks sollen mehr als 300 Millionen Euro investiert werden.

• Der Projektwer­ber „Econhydro“ist eine Investoren­gruppe, die „aktuell Gespräche mit weiteren Investoren“führt. Laut Firmenbuch gehört die im Oktober 2016 gegründete Econhydro Gmbh mehrheitli­ch der „Brunold Beteiligun­g Gmbh“, Geschäftsf­ührer ist der Steirer Max Brunold.

• Eigentümer des betroffene­n Areals ist die Familie Habsburg-lothringen (Dr. Gudmund Schütte Forst- und Gutsverwal­tung).

• Die Speicherse­en befinden sich auf etwa 1000 Meter und 1700 Meter Seehöhe.

Der Bürgermeis­ter von St. Georgen im Lavanttal, Karl Markut (Team Kärnten), ist von den Plänen angetan: „Es wird keinen großen Eingriff in die Natur geben, für die Speicherse­en müssen weder Quellen noch Bäche umgeleitet werden.“Lediglich für zwei Jahre müsse das untere Staubecken befüllt werden. Um Schwund – etwa durch Verdunstun­g – auszugleic­hen, reichen die Niederschl­äge.

Markut ist zuversicht­lich, dass das Projekt naturschut­zrechtlich genehmigt werde. Ein weiterer großer Vorteil des Kraftwerks sei die Nähe zur vorhandene­n 380-Kv-leitung, die das Einspeisen des Stroms ermögliche.

Sieben Millionen Euro investiere­n die Projektwer­ber laut Markut allein in die Umweltvert­räglichkei­tsprüfung, in den Jahren 2019 bis 2021 soll das Kraftwerk nach positiver Prüfung errichtet werden und 2022 in Betrieb gehen.

Mit dem seit Längerem geplanten Projekt eines Pumpspeich­erkraftwer­ks auf der steirische­n Seite der Koralm habe Econhydro nichts zu tun, erklärt deren Sprecher.

Uwe Sommersgut­er

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