Die österreichische Oscar-hoffnung
Leo Dicaprio koproduzierte Wolfgang Knöpflers Doku.
Seine Biografie liest sich wie eine Abenteuerreise: Wolfgang Knöpfler wirkte hinter der Kamera bei Clips für Falco mit, war in Tv-projekte wie „Tatort“, „Kommissar Rex“oder „Die Neue“involviert, produzierte den offiziellen Clip zur Fußball-wm mit Gianna Nannini und Edoardo Bennato. Es folgten preisgekrönte Dokus für „Universum“, National Geographic, Discovery, ZDF oder die BBC („das Hollywood des Naturfilms“). Und: Knöpfler arbeitete mit Oscar-preisträger Michael Haneke an dessen Cannes-skandalfilm „Funny Games“.
Nun ist der gebürtige Bad Ausseer die österreichische Oscar-hoffnung. Der Dokuthriller „The Ivory Game“(„Das Elfenbein-komplott“) über illegalen Elfenbeinhandel landete im Dezember unter den 15 Finalisten in der Dokumentarfilmsparte. Heute hat der Film gute Chancen, unter den fünf besten zu landen und damit nach dem „WWF Golden Panda Award“eine Oscarnominierung zu erhalten.
Seit 4. November ist der investigative Film der Terra Mater Factual Studios auf der Streaming-plattform Netflix zu sehen. „Dort hat der Dokumentarfilm eine neue Heimat gefunden“, sagt der 54-Jährige. Das internationale Echo fürs Thema ist riesig; das verwundert nicht. Niemand Geringerer als Hollywoodstar Leonardo Dicaprio hat den Film koproduziert. „The Ivory Game“thematisiert Elfenbeinhandel nach Drogen und Waffen als drittgrößten illegalen Markt. Gedreht wurde die Doku in Kenia, Uganda, Sambia und Tansania, wo Knöpfler sechs Jahre lebte, und in den Abnehmerstaaten China und Vietnam. Julia Schafferhofer