Der Krisenfeste
KARL RENNER, 1945–1950
Karl Renner kam die Ehre zu, die dramatischen Anfänge beider österreichischen Republiken zu managen. Nach dem Ende der Monarchie führte er zwischen 1918 und 1920 die ersten drei Regierungen der jungen Republik. Nach der Befreiung vom Ns-regime meldete sich der Sozialdemokrat aus seinem Domizil in Gloggnitz bei den sowjetischen Besatzern, die ihn, ohne Wissen der Westalliierten und auch der KPÖ, zum Chef der provisorischen Regierung machten. Nach dem Sieg der ÖVP am 25. November 1945 einigten sich die Parlamentsparteien darauf, Renner zum Bundespräsidenten zu machen. Vom 20. Dezember 1945 bis zu seinem Tod am letzten Tag des Jahres 1950 stand der Krisenmanager an der Spitze des Landes.