Kleine Zeitung Steiermark

Als der Traum vom Mond Feuer fing

Heute vor 50 Jahren ließen die ersten Us-astronaute­n ihr Leben, noch bevor sie ins All starten konnten. Eine nationale Tragödie im Eifer des Duells mit den Sowjets.

- Von Thomas Golser

Als John F. Kennedy am 12. September 1962 im Rice-football-stadion von Houston mit seiner historisch­en „We Choose To Go To the Moon“-rede (s)eine ganze Nation einzuschwö­ren versuchte, war nur das Ziel klar: wagemutige Amerikaner zum Erdtrabant­en bringen – und wünschensw­erterweise zurück.

Der genaue Weg dorthin bzw. seine Umsetzung war eine ganz andere Sache, lag in einer Zukunft, die vom Us-präsidente­n mit dem Ende dieser Dekade abgesteckt worden war. Das engagierte „Apollo“-mondprogra­mm kostete die Nation nach heutiger Rechnung 120 Milliarden Dolan lar, Kopfzerbre­chen – und drei Menschenle­ben: Einen Monat vor dem geplanten Start der Apollo 1 erstickten die Astronaute­n Virgil Grissom, Edward White und Roger Chaffee bei einem Test in ihrer Raumkapsel. Heute vor 50 Jahren, am 27. Jänner 1967, ließen die Raumfahrer am Versuchsge­lände in Cape Canaveral (Florida) am Boden ihr Leben, bevor sie einen Meter gen Himmel schießen konnten. Die Usraumfahr­tbehörde Nasa hatte ihre erste große Katastroph­e zu beklagen. Der Wettlauf ins All war nach den Sputnik-erfolgen der Sowjets zu einer Frage des nationalen und politische­n Selbstwert­gefühls geraten. Im kollektive­n Eifer kamen lebenssich­ernde

Wir werden nichts mehr als gegeben hinnehmen. Die Missionsüb­erwachung wird perfekt sein.

Gene Kranz, Nasa-manager

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