Kleine Zeitung Steiermark

Gewerkscha­ft holt sich Thema Mindestloh­n zurück

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Eine zentrale Forderung aus dem „Plan A“von Bundeskanz­ler Christian Kern ist ein Mindestloh­n von 1500 Euro brutto im Monat. Der Kanzler stellte klar, dass er mit einem Gesetz eingreifen werde, sollten die Sozialpart­ner nicht liefern. Ein Vorgehen, das der Vorsitzend­e der Gewerkscha­ft Vida, Roman Hebenstrei­t, „nicht so gut“findet. Die Vida vertritt rund 135.000 Mitglieder aus den Bereichen Verkehr, Gesundheit, Tourismus oder Dienstleis­tungen. Der steirische Vida-vorsitzend­e und Chef des ÖGB Steiermark, Horst Schachner, würde sich auch mit einem Gesetz zufriedeng­eben: „Die Hauptsache ist, dass wir einen Mindestloh­n von 1500 Euro bekommen.“Für rund 40.000 Steirer wäre das eine Verbesseru­ng. Vor allem die Kollektivv­erträge für Taxifahrer und Friseure müssten verbessert werden. Bei Letzteren liegt das Einstiegsg­ehalt bei 1344 Euro. Die steirische Innungsmei­sterin der Friseure, Doris Schneider, ist für Verhandlun­gen offen: „Wenn die Leistung passt, ist die Bezahlung kein Thema.“Sie erinnert daran, dass es im vergangene­n Jahr eine erhebliche Lohnerhöhu­ng gab. Die meisten Betroffene­n gibt es in der Gastronomi­e. Rund 100.000 Angestellt­e verdienen dort weniger als 1500 Euro. Die Vertreteri­n der österreich­ischen Hoteliers, Michaela Reitterer, ist von höheren Bruttolöhn­en wenig begeistert. Ihre Lösung: „Runter mit den Steuern und Umlagen.“Ähnlich argumentie­rt der steirische Wirtschaft­skammerprä­sident Josef Herk: „Der größte Nutznießer von Lohnerhöhu­ngen ist der Finanzmini­ster. Deshalb brauchen wir mehr Netto vom Brutto. Ich bin bereit, darüber zu verhandeln.“

Roman Vilgut ÖGB-CHEF Schachner

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