Servus, Sicken
Daimler-designchef Gorden Wagener lässt den Stern künftig noch heller leuchten.
Die Stuttgarter haben die Krone als größter Premiumhersteller nach elf Jahren zurückerobert: Mercedes hat 2016 erstmals mehr als zwei Millionen Fahrzeuge verkauft und im Rennen um den Spitzenplatz BMW und Audi hinter sich gelassen. Und Vorstandschef Dieter Zetsche ist davon überzeugt, dass heuer gleich das nächste Jubeljahr folgen wird: „Unser Ziel ist es, besser abzuschneiden und die Position beizubehalten.“
Der Erfolg kommt natürlich nicht von ungefähr. Der Schwabe mit dem markanten Schnauzbart hat in den letzten Jahren konsequent die Lücken in der Modellpalette gefüllt, und vor allem wegen des neuen Designs konnte die Marke mit dem Stern das angegraute Hutfahrerimage endgültig zu den Akten legen. Der frische Look wird immer öfter als Kaufgrund genannt, gerade bei den Neukunden.
Der Mann hinter der Optikoffensive ist Gorden Wagener: Mit der aktuellen E-klasse trägt jetzt die erste vollständige Ge- neration von Mercedes-fahrzeugen seine Handschrift. Seit 1997 im Unternehmen, wurde der 48-Jährige 2016 zum Chief Design Officer von Daimler ernannt: Er dirigiert ein Orchester von 600 Mitarbeitern, die in Studios in Europa, den USA und Asien die neuesten Trends aufspüren. „Unsere Antworten müssen wir zwar heute formulieren, sie müssen aber auch noch in zehn Jahren gelten“, sagt Wagener, der im Konzern jede Linie von der A-klasse bis zum Lkw Actros, vom Smart bis zum Schauraum, vom fertigen Produkt bis zum Prospekt verantwortet.
Und in einem solchen Schauraum werden wir in rund zwei Jahren den neuen CLA sehen, dessen atemberaubend klare Grundzüge Wagener im Design-hauptquartier in Sindelfingen enthüllte. „Die Zeit der Sicken ist vorbei“, erklärt er. „Wir haben den Mut, diesen neuen Purismus umzusetzen.“Die Skulptur „Aesthetics A“ist ein Indikator für die kommenden Modelle der Marke. Da heißt es für BMW und Audi ordentlich Gas geben.