Gleiche und Ungleichere
EKs gibt ja doch eine Institution, in der die Quotenregelung einwandfrei und gerecht funktioniert: die Ehe!
Nein, im Ernst. Es ist noch enorm viel zu tun beim Verteilungsschlüssel und bei der Gleichbehandlung von Mann und Frau. Die unterschiedliche Entlohnung von gleicher Arbeit in fast allen Bereichen ist nur die auffälligste und skandalöseste Kluft. Und warum diese in Gesellschaften, die sich modern nennen, nicht längst per Gesetz überbrückt ist, darüber kann man sich nur wundern, ärgern.
Wie Gleichbehandlung aber zur Ungleichbehandlung wird, bezeugen Postenbesetzungen in öffentlichen Ämtern wie nun jene beim Haus der Geschichte in Wien: Monika Sommer-sieghart und Otto Hochreiter waren in der engeren Kandidatenliste ex aequo erstgereiht. Das Gesetz besagt aber, dass Frauen bei gleicher Qualifikation bevorzugt werden. lingt irgendwie nach „Animal Farm 2.0“und beschädigt wie in vielen ähnlichen Fällen beide: Er läuft als Erster ins Ziel, weiß aber schon, dass er ohne Schuld disqualifiziert wird ... Und sie hat „eh nur“gewonnen, weil sie eine Frau ist ...
Um Missverständnissen vorzubeugen: Wir gratulieren Monika Sommer-sieghart ganz herzlich zu ihrer neuen Aufgabe. Weil sie eine kompetente, erfahrene, dynamische Expertin ist. Und nicht, weil sie eine Frau ist.