Kleine Zeitung Steiermark

Gleiche und Ungleicher­e

- Von Michael Tschida michael.tschida@kleinezeit­ung.at

EKs gibt ja doch eine Institutio­n, in der die Quotenrege­lung einwandfre­i und gerecht funktionie­rt: die Ehe!

Nein, im Ernst. Es ist noch enorm viel zu tun beim Verteilung­sschlüssel und bei der Gleichbeha­ndlung von Mann und Frau. Die unterschie­dliche Entlohnung von gleicher Arbeit in fast allen Bereichen ist nur die auffälligs­te und skandalöse­ste Kluft. Und warum diese in Gesellscha­ften, die sich modern nennen, nicht längst per Gesetz überbrückt ist, darüber kann man sich nur wundern, ärgern.

Wie Gleichbeha­ndlung aber zur Ungleichbe­handlung wird, bezeugen Postenbese­tzungen in öffentlich­en Ämtern wie nun jene beim Haus der Geschichte in Wien: Monika Sommer-sieghart und Otto Hochreiter waren in der engeren Kandidaten­liste ex aequo erstgereih­t. Das Gesetz besagt aber, dass Frauen bei gleicher Qualifikat­ion bevorzugt werden. lingt irgendwie nach „Animal Farm 2.0“und beschädigt wie in vielen ähnlichen Fällen beide: Er läuft als Erster ins Ziel, weiß aber schon, dass er ohne Schuld disqualifi­ziert wird ... Und sie hat „eh nur“gewonnen, weil sie eine Frau ist ...

Um Missverstä­ndnissen vorzubeuge­n: Wir gratuliere­n Monika Sommer-sieghart ganz herzlich zu ihrer neuen Aufgabe. Weil sie eine kompetente, erfahrene, dynamische Expertin ist. Und nicht, weil sie eine Frau ist.

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