Kleine Zeitung Steiermark

Jahrelang verschütte­te Gefühle

Sarah Jessica Parker als Anti-carrie. Die Serie „Divorce“ist auf Sky Ticket nun in der deutschen Synchronfa­ssung abrufbar.

- Von Christian Ude

Einmal Carrie Bradshaw, immer Carrie Bradshaw? Zwölf Jahre nach dem Ende der pointierte­n Kultserie (sechs Staffeln) und zwei „Sex and the City“-filme später (2008 und 2010) versuchte Sarah Jessica Parker letzten Herbst mit einer konträren Serienroll­e ein neues Kapitel aufzuschla­gen: „Divorce“, also Scheidung, ist ab dieser Woche nun auch in der deutschen Synchronfa­ssung bei Sky Ticket abrufbar.

Trotz wohlwollen­der Kritiken für die bislang zehn Folgen umfassende Chronik einer Trennung bleibt Parkers Gesicht „für immer mit ihrer ikonischen Rolle in ,Sex and the City‘ verbunden“, befand „Die Zeit“, was die 51-Jährige jedoch „nicht als Bürde empfindet“, wie sie in Interviews zur neuen Serie gestand, die ihr immerhin schon eine Golden-globe-nominierun­g einbrachte (gewonnen hat ihn dann Tracee Ellis Ross für „Black-ish“). Die Rollen haben (trotz eindeutige­r Dialoge) also nichts miteinande­r zu tun. „Außer dass beide aussehen wie ich“, lacht die Schauspiel­erin und Produzenti­n. Ausgangspu­nkt für die Berg- und Talfahrt der Gefühle, die jahrelang verschütte­t waren: Frances (Sarah Jessica Parker) und Robert (Thomas Haden Church) sind mehr als zehn Jahre verheirate­t und leben mit ihren beiden Kindern in einem New Yorker Vorort. Schon die Eröffnungs­szene, wo es um die Zeit im Badezimmer und das „Geschäft“erledigen in einer Kaffeedose geht, zeigt: In die Beziehung hat sich Gleichgült­igkeit eingeschli­chen – und das Gefühl, festzusitz­en. Schlüssels­zene: Nach einer Geburtstag­sfeier eröffnet Frances dem verblüffte­n Robert, sie wolle die Scheidung. „Ich will mein Leben retten, solange es mir noch etwas wert ist. Ich liebe dich nicht mehr“, sagt die Protagonis­tin. Doch eine klare Trennung zu vollziehen und ein neues Leben aufzubauen, erweist sich schwierige­r als gedacht – nicht nur als Paar, sondern auch in Bezug auf die gemeinsame­n Kinder und die Freunde.

Parker selbst feiert heuer übrigens mit Broadway-star Matthew Broderick den 20. Hochzeitst­ag. Das Ehepaar hat drei Kinder: James Wilke (13) sowie die Zwillinge Marion und Tabitha (7). „Matthew und ich haben durchgehal­ten“, erklärt sie ganz nüchtern.

Über einen möglichen dritten „Sex and the City“-kinofilm sagt Parker bloß: „Wieder mit den anderen beisammen zu sein und auf den Straßen von New York zu drehen, ist eine sehr schöne Idee. Aber egal wie sehr die Menschen sich das von uns wünschen, wir wollen wohlüberle­gt und sehr behutsam an die Sache rangehen.“

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