Angst um ländliches Flair
In der Stadt und doch am Land. Ob das auch so bleiben wird, sorgen sich viele Bewohner des Bezirks.
Auf der Weide grasen Kühe, die Eier holt man beim Biobauern – dass Ries ein Teil der zweitgrößten Stadt Österreichs ist, lässt das ländliche Flair des Bezirks leicht vergessen. Und doch hat der am dünnsten besiedelte Bezirk der Stadt, der 1938 eingemeindet wurde, auch typische Probleme eines Ballungsraums.
Täglich passieren 20.000 Fahrzeuge den Riesplatz, dessen Umbau nach der Eröffnung der verlängerten 7erstraßenbahn beim neuen Medcampus heuer abgeschlossen werden soll. Gleich drei Straßen, die von Pendlern aus dem östlichen Umland stark genutzt werden, durchziehen den Bezirk: Stiftingtalstraße, Riesstraße und Ragnitzstraße. Mit Sorge betrachtet man die Verdichtung, die auch vor dem Bezirk Ries nicht Halt macht. In Ordnung ist die Welt hingegen noch im nostalgischen Ragnitzbad. Es wurde 2013 von der Stadt übernommen und so vor dem Zusperren gerettet.
Ries
Angelika Fromm: „Ich denke, unser Bezirk ist eine der besten Wohngegenden in Graz. Ich wohne in einem Einfamilienhaus mit viel Grund, es ist sehr grün. Wir identifizieren uns eher als Rieser, weniger als Grazer.“