Herr Doktor und seine Rollenspiele
Fast nicht zu erkennen: Serienstar Neil Patrick Harris schlüpft für Netflix in eine neue Rolle und darf einmal mehr seine Wandlungsfähigkeit unter Beweis stellen.
Kinder sind auch für seine neue Serienrolle wichtig – als Gegenspieler. Für die aktuelle Netflix-produktion „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“schlüpft der 43-Jährige in die Rolle des bösen Grafen Olaf, der hinter dem Erbe der drei Waisenkinder Violet, Klaus und Sunny Baudelaire her ist.
Eine gelungene Adaption der Kinderbuchreihe von Lemony Snicket – dem Pseudonym von Autor Daniel Handler, der die Serie selbst produziert hat. Fantastisch und bisweilen liebenswert skurril, eine kluge Mischung aus Tim-burton-verfilmungen, „Harry Potter“und „Die fabelhafte Welt der Amélie“, die lehrt, aber nicht belehrt. In jedem Fall sehenswert, nicht zuletzt, weil sie den Geist von Intelligenz und Zusammenhalt beschwört. Auch wenn der Erzähler schon von Beginn an vor der gruseligen, achtteiligen Fabel warnt: „Am besten, Sie schauen weg!“
Für Harris ist die Rolle alles andere als ein Kinderspiel, aber nicht, weil er gleich in mehrere Rollen schlüpfen muss, sondern seine kindlichen Gegenspieler absolut auf Augenhöhe agieren. Doch der Emmy-gewinner macht das mit seiner Wandlungsfähigkeit locker wett.
Dass das seine große Stärke ist, hat er bereits 2014 am Broadway im Musical „Hedwig and the Angry Inch“gezeigt: Dort begeisterte er als transsexuelle Rockerin in der DDR der 80erjahre Publikum und Kritiker gleichermaßen. Mit Ehemann David Burtka, die beiden haben zwei Kinder Kult, auch dank Barney: die Stars von „How I Met Your Mother“