Kleine Zeitung Steiermark

Das leise Knirschen im Gebälk

Hartberg, Murkraftwe­rk, Überläufer: Die Spö-övp-koalition im Land muss derzeit besonders viele Konflikthe­rde löschen.

-

ANALYSE. hofer gab sich vor zwei Wochen „schockiert“über die „gravierend­en Verstöße“in der Finanzgeba­rung der Övp-gemeinde Hartberg. Das löste in der ÖVP beträchtli­che Empörung aus – immerhin habe es von Fohnsdorf über Gratkorn bis Hart bei Graz in vielen Spögemeind­en schwerere Verfehlung­en gegeben. Das „Triumphgeh­abe“Schickhofe­rs sei „unangebrac­ht“, hört man ziemlich verbittert aus Vp-kreisen.

Hörbar knirscht es auch in Sachen Murkraftwe­rk Graz, seit Övp-bürgermeis­ter Siegfried Nagl dieser Tage öffentlich machte, dass der Verbund doch wieder in das Projekt einsteigen soll. Das gehe Nagl „überhaupt nichts an“, denn er sei „nicht zuständig“, weist ihn Schickhofe­r als Finanz- und Beteiligun­gsreferent der Landesregi­erung in die Schranken. Hintergrun­d dieser Rangelei: Angeblich werden sowohl der Verbund als auch die Wien Energie beim Kraftwerk einsteigen. Jedoch wolle man den Deal erst nach der Graz-wahl abschließe­n, um nicht Nagl in seinem Wahlkampf zu helfen.

Nächster Zankapfel ist das von Schickhofe­r energisch betriebene Projekt „Ein Österreich, eine Gesetzgebu­ng“, das de facto auf ein Ende der Ländergese­tzgebung hinausläuf­t. In der Landes-övp reagiert man frostig: Die Gemeindest­rukturrefo­rm der letzten Periode wäre „nie und nimmer“gelungen, wenn man sie nicht auf Ebene des Bundesland­es hätte beschließe­n können, wird argumentie­rt. Deshalb halte man an Ländergese­tzen fest.

Fazit: Der Schultersc­hluss an der Spitze hält. Dahinter aber mehren sich gegenseiti­ge Nadelstich­e. Und demnächst beginnt die nächste Einsparrun­de in den Ressorts – das wird die Harmonie nicht fördern.

 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria