„Gefahr eines Handelskriegs“
Martin Kocher, Chef des Instituts für Höhere Studien, sieht durch das Zusammentreffen von Uspräsident Trumps protektionistischer Politik und dem Brexit noch keine besondere Bedrohung für die EU. Aber nur, wenn es nicht zum globalen Handelskrieg kommt.
Das Gespräch am Montag INTERVIEW.
DDas kann man im Moment noch nicht so genau sagen. Im Gegenteil kann es sogar sein, dass Österreich leicht profitiert, weil dann teilweise Produkte, die derzeit aus Mexiko in die USA geliefert werden, aus Österreich in die USA geliefert werden könnten. Einzelfirmen könnten vielleicht leiden, österreichische Exporte unter dem Strich aber nicht. modelle sagen, die Briten werden mehr leiden als der Rest der Eu-länder. Die Konjunktur in Europa ist sehr robust. Wir haben derzeit sogar eine der besten Konjunkturlagen seit Jahrzehnten. In den relevanten Ländern zeigt die Entwicklung fast überall nach oben. Die politischen Unsicherheiten sind halt da. Die sind sehr abhängig von den einzelnen Persönlichkeiten, die kommen oder bleiben (2017 stehen in einer Reihe von wichtigen Ländern Wahlen an, Anm.). Dafür müsste man jetzt Psychologe sein. Für 2017 erwarte ich aber keine großen Veränderungen. Für 2018 ist die Unsicherheit viel größer, wenn sich die Entscheidungen auswirken. mer noch einiges vorstellen, etwa wenn Schottland auf seine Unabhängigkeit pocht oder das Parlament doch nicht unbedingt den Vorstellungen der Premierministerin folgt. Die Mehrheit ist nicht so groß, da reichen 14 oder 15 Abweichler. Tatsächlich ist die Wahrscheinlichkeit für eine solche Wende aber kleiner geworden. Mit der Analyse hat er zweifellos recht. Fast zehn Jahre nach der Finanzkrise ist es in den südlichen Ländern natürlich ganz schwierig geworden, weitere Reformen durchzusetzen. Dieses Problem ist ungelöst. Es könnte zum