Jesus singt nicht
Ein dörfliches Musical in Wien: „Don Camillo & Peppone“hat Retro-charme mit dem Sound von frühem Italopop.
chael Kunze, der seit Jahrzehnten den Historiker und Schlagertexter in sich zu vereinen weiß, löst sich jeder Konflikt schnell und geschmeidig auf.
Andreas Lichtenberger will man anfangs den kauzigen Priester nicht so recht abnehmen, nach einer halben Stunde hat er sich die Rolle aber zu eigen gemacht und weiß sich auch stimmlich durchzusetzen. Maya Hakvoort wurde einmal nicht als Diva besetzt und berührt – auch mit gewohnt stimmlichen Glanz – als alte Erzählerin Gina. Der Rest des Ensembles wurde von Regisseur Andreas Gergen, derzeit noch Operndirektor des Salzburger Landestheaters, wunderbar geführt. Mit den Choreografien von Dennis Callahan, die auf manchen Zuschauer seltsam wirken mögen, holt er das Zeitgefühl von Giovannino Guareschis „Kleiner Welt“zurück. Langer Applaus im Ronacher.