Kleine Zeitung Steiermark

Demonstrat­ion blieb friedlich

Weniger Teilnehmer und keine Festnahmen bei der Demonstrat­ion gegen den von der FPÖ organisier­ten Akademiker­ball in Wien. Kritik richtete sich diesmal auch an die Regierung.

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Die Demonstrat­ion gegen den umstritten­en Akademiker­ball in der Wiener Hofburg verlief gestern Abend ohne grobe Zwischenfä­lle, es gab auch keine Festnahmen. Laut Polizei marschiert­en 2800 Teilnehmer durch die Innenstadt, die Veranstalt­er zählten 4000. Damit war die jährlich stattfinde­nde Demonstrat­ion kleiner als in den Jahren zuvor, 2015 wurden 5000 beziehungs­weise 8000 Menschen gezählt. 2014 war das anders, damals kam es zu gewalttäti­gen Ausschreit­ungen, ein Sachschade­n von 17.000 Euro entstand. Kritiker sehen den Ball als Vernetzung­streffen der rechten Szene. Seit 2013 von der Wiener FPÖ ausgericht­et, ist er Nachfolger des von deutschnat­ionalen Burschensc­haften getragenen Balles des Wiener Korporatio­nsringes.

Der Demonstrat­ionszug der „Offensive gegen Rechts“zog mit wehenden Fahnen und Trillerpfe­ifen von der Universitä­t durch die Innenstadt zum Stephanspl­atz. Die Protesttei­lnehmer kritisiert­en neben dem Ball auch die Regierung. Vor allem die Pläne von Innenminis­ter Wolfgang Sobotka (ÖVP) zur Einschränk­ung des Demonstrat­ionsrechte­s waren Thema. Um halb acht wurde die Demo nach einer Abschlussk­undgebung beendet. Danach protestier­ten kleine Gruppen weiter.

Nachdem sich schon im Vorfeld abgezeichn­et hatte, dass etwa Gruppen wie der „schwarze Block“diesmal nicht dabei sein würden, ging die Polizei von einer ruhigen Demo aus. Dennoch waren 2700 Polizisten vor Ort, die rund um die Hofburg eine Sperrzone errichtete­n, um Demonstran­ten und Ballbesuch­er voneinande­r fernzuhalt­en. Auch 36 Videoteams hatte die Polizei erstmals im Einsatz, die für den „internen Gebrauch“und zur Beweisfest­stellung filmten. Teile des Materials sollen am Samstag veröffentl­icht werden, zu „Marketingz­wecken“, wie es hieß. Ballbesuch­er waren FPÖ-CHEF Heinz-christian Strache, Expräsiden­tschaftska­ndidat Norbert Hofer sowie Mitglieder der rechtsextr­emen Identitäre­n.

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